Innovations-Ranking Das sind Deutschlands innovativste Mittelständler

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Biofirma auf dem Treppchen

Platz 3: Euroimmun #Vorerxerzierer

Nicht schlecht für einen Mittelständler. Überall in der Zentrale in Lübeck Perserteppiche, Betriebskindergarten und Hort. Das nennt man Wohlfühlatmosphäre. Der Chef, Winfried Stöcker, Professor, absolut unprätentiös, duzt jeden, lässt sich duzen. Euroimmun ist Nummer drei unter den innovativen Mittelständlern. Die Wohlfühlatmosphäre ist der eine, der Chef der andere Erfolgsfaktor.

Stöcker ist Dauererfinder. Er ersann Biochips, die Autoimmunerkrankungen erkennen, bei denen sich der Körper selbst bekämpft. Der Euroimmun-Chef lebt vor, was er erwartet. Privat ist er Hobbykoch. Prompt forschte er jahrelang an der perfekten Konfitüre. Kürzlich hat Stöcker mal wieder was entwickelt: ein Spülverfahren, um seine immunologischen Tests zu perfektionieren.

Von Lübeck in die Welt

Innovativ und erfolgreich: Euroimmun macht aktuell 150 Millionen Euro Umsatz, zu drei Vierteln im Ausland, 15 Prozent Rendite. Wird es knifflig, schalten Mediziner Stöcker und sein Vorzeigelabor ein. „Da analysieren wir schwierige Proben für die Laborärzte.“ Kunden sind für Stöcker wie Ideenspender. „Etwa 1000 Laborärzte und -techniker kommen jedes Jahr nach Lübeck, geben uns Anregungen.“ Was Euroimmun macht, hat Gewicht in der Medizin. Stöcker zertifiziert und berät Laborärzte beim Qualitätsmanagement.

Stöcker setzt darauf, dass seine Leute machen, was er vorlebt. Gemeinsam Ziele entwickeln. Wie die jemand erreicht, ist dem Chef egal. Alle drei Monate tagen bei Euroimmun die 45 Abteilungsleiter. Da diskutieren dann alle, woran als Nächstes gearbeitet wird. Schönes machen Stöckers Leute nicht: Rattenleber und Schweinehirn in ultradünne Scheiben schneiden, um darauf Blutproben zu analysieren.

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