Jungheinrich mit Rekordjahr Warum Gabelstapler boomen

Der Hamburger Gabelstaplerkonzern Jungheinrich stapelt hoch: Vorstandschef Hans-Georg Frey blickt auf ein Jahr mit Rekordwerten bei Umsatz, Auftragseingang und Gewinn. Damit nicht genug. Er kündigt weitere Bestmarken an.

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„Der gute Auftragseingang zum Ende des vergangenen Jahres setzt sich 2017 fort“, sagt Jungheinrich-Vorstandschef Hans-Georg Frey. Quelle: dpa

Hamburg Die Nachfrage an Gabelstaplern von Jungheinrich boomt. Nach Rekordwerten bei Umsatz, Auftragseingang und Gewinn im vergangenen Jahr setzt sich der Aufwärtstrend nach Ansicht von Vorstandschef Hans-Georg Frey fort. Er kündigte neue Bestmarken an. „Der gute Auftragseingang zum Ende des vergangenen Jahres setzt sich 2017 fort“, sagte er am Mittwoch in Hamburg. Frey rechne damit, dass der Weltmarkt für Flurförderzeuge weiter wachsen wird, wenn auch weniger dynamisch als im vergangenen Jahr.

Im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse und der Auftragseingang des im MDax-notierten Unternehmens erstmals über drei Milliarden Euro. Der Umsatz legte um zwölf Prozent auf 3,08 Milliarden zu, die Bestellungen um 14,3 Prozent auf 3,22 Milliarden Euro. Die mehr als 15.000 Mitarbeiter produzierten im vorigen Jahr über 100.000 Fahrzeuge.

Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte um 10,3 Prozent auf 235 Millionen, der Nettogewinn um 11,6 Prozent auf 154 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen daran mit einer höheren Dividende beteiligt werden. Jungheinrich will 42 (Vorjahr: 38) Cent je Stammaktie zahlen und 44 (40) Cent auf die Vorzüge. Analysten wie Gordon Schoenell vom Bankhaus Lampe empfehlen Anlegern, Jungheinrich-Aktien zu halten. Sie zählen zu den teuersten Aktien unter den Maschinenbauern.

Für 2017 kündigte Frey einen Auftragseingang zwischen 3,4 und 3,5 Milliarden Euro an und einen Umsatz zwischen 3,3 und 3,4 Milliarden. „Das Ebit für das laufende Geschäftsjahr sollte nach unserer Einschätzung zwischen 250 und 260 Millionen Euro liegen.“ Vorstandschef Frey führt seit zehn Jahren das Familienunternehmen, das im Besitz der Töchter des Firmengründers Friedrich Jungheinrich – und deren Familien Lange und Wolf ist.

Europas Nummer Eins unter den Gabelstablerherstellern Kion hatte zuletzt den US-Rivalen Dematic gekauft. Dagegen scheut Jungheinrich vor Übernahmen zurück. „Wir machen keine Megadeals“, sagte Vorstandschef Frey.

Vor allem in Asien wolle das Familienunternehmen wachsen. Ein Beispiel sei China. Dort lassen große Infrastrukturprogramme die Nachfrage steigen, erklärte Frey. Auch in den Absatzmarkt USA setzt er Hoffnungen. In Houston betreibt Jungheinrich eine Entwicklungsfirma und arbeitet mit Mitsubishi Caterpillar als Partner zusammen.

Als Langfristziel gibt der Vorstandschef für 2020 einen Umsatz in Höhe von vier Milliarden Euro aus. Die Digitalisierung sei ein wichtiges Zukunftsfeld für Jungheinrich. Der Etat für Forschung und Entwicklung wurde um 13 Prozent auf 62 Millionen Euro gesteigert. „Im Unternehmen gibt es Keimzellen, die sich ausschließlich um neue Produkte und Geschäftsmodelle kümmern“, erklärt Jungheinrich-Finanzchef Volker Hues.

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