Berlin Kleine und mittlere Firmen in Deutschland spüren die Verschnaufpause der Konjunktur und blicken skeptischer nach vorne. Das KfW-Mittelstandsbarometer sank im Juni zum zweiten Mal in Folge und fiel um 1,8 Zähler auf 17,7 Punkte, wie die staatliche Bankengruppe am Montag mitteilte. Die Stimmung unter den Mittelständlern sei allerdings noch immer überdurchschnittlich gut, betonte die KfW. "
Wir erleben eine Normalisierung der Drehzahl, aber kein Abwürgen des Konjunkturmotors", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Nach dem starken Wachstum von 0,8 Prozent zu Jahresbeginn seien im weiteren Verlauf Quartalsraten von nur noch 0,3 bis 0,5 Prozent zu erwarten. "Dank des Katapultstarts in das Jahr reicht das noch für ein Wachstum von 2,0 Prozent im Gesamtjahr 2014."
Die Großunternehmen bewerten ihre aktuellen Geschäfte spürbar besser als im Mai, ihre Erwartungen verschlechterten sich aber auf ein Zehnmonatstief. "Offenbar befürchten die exportstarken Großunternehmen, dass die gerade begonnene zaghafte Erholung der Weltwirtschaft von den geopolitischen Spannungen in der Ukraine und nun verstärkt auch im Irak schon wieder ernsthaft beschädigt werden könnte", ergänzte Zeuner. Zudem stehe die Stabilisierung der Wirtschaft in Europa noch auf sehr wackeligen Füßen steht.