Kreativer Kopf Wenn der Junior den Laden umkrempelt

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Hilfe vom Aufsichtsrat

Media Markt ist einer der großen Kunden, für die Uniplan in den vergangenen Jahren Projekte verwirklichte. Hier den Stand für die Expo 2010. Quelle: Uniplan/Media Markt

„Zum Glück“, sagt Brühe heute. Denn schon Anfang 1990 kam ein Anruf vom Aufsichtsratsvorsitzenden, einem Banker von der Kreissparkasse: Der Vater sei wieder dabei, eifrig Tochtergesellschaften zu gründen. Ob der Junior nicht wieder einsteigen könne. Es gehe schließlich um sein Erbe. Brühe hatte inzwischen das Studium beendet und war nach der Zusammenarbeit mit Roland Berger im elterlichen Unternehmen selbst Berater bei der Münchner Consultingfirma geworden.

Also stieg Brühe wieder als Hilfsunternehmer ein und brachte zunächst einmal das Rechnungswesen voran, das bis dahin die Mutter und ein externer Dienstleister leisteten. „Wir wussten damals oft nicht, was die Projekte brachten“, sagt Brühe. Häufig gab es Streit mit dem Vater, der von alten, unrentablen Kunden oder Tochterfirmen nicht lassen wollte.

Enge Beziehung zu Roland Berger

Trotz der Streitereien kam das Unternehmen wieder in Tritt. Der Vater sah den Erfolg, überschrieb dem Sohn 21 Prozent der Anteile. 1993 übernahm der Junior auch die 28 Prozent der Anteile, die sechs Jahre zuvor die Kreissparkasse Köln erworben hatte. Den Aufsichtsrat behielt er trotzdem bei – nicht zuletzt wegen der häufigen Auseinandersetzungen mit dem Vater: „Die haben so manchen Streit geschlichtet.“ Auch die enge Beziehung zu Roland Berger ist geblieben. Heute ist Deutschlands Beraterlegende Oberaufseher von Uniplan.

Früh begriff Brühe, dass sich die Branche radikal wandelte. Immer mehr Messekunden bestellten seit Ende der Achtzigerjahre ihre Stände nicht mehr bei den Messebauern direkt, sondern bei Agenturen, die den gesamten Messeauftritt gestalteten und sich den Standbau und andere Dienstleistungen auf dem Markt zusammenkauften.

Damals fing Brühe an, den Messebauer zu einer Kreativagentur mit Standbau umzumoKreissparkasse Kölndeln. „Das war ein Kraftakt“, erinnert er sich. Die Firma war bis dahin ein reiner Produktionsbetrieb. Schreiner und Innenarchitekten bestimmten die Kultur. Jetzt sollte es darum gehen, spannende Events zu gestalten.

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