„Als wir da ankamen, gerade mal drei Tage nach dem Diebstahl, war die Halle schon leer“, sagt Hepperle. Er forschte weiter, schaltete Anzeigen in den örtlichen Zeitungen und gab die Seriennummern der Solarpaneele an Polizei und Händler weiter. Einen Teil fand Hepperle schließlich bei einem Großhändler, der Rest prangte bereits auf slowenischen Häuserdächern. „Die haben wir dann da nicht mehr runtergeholt, das wollte die Versicherung nicht mehr bezahlen“, sagt Hepperle.
Ob die Täter letztlich gefasst und bestraft werden, bekommen Privatermittler oft gar nicht mit. Die Informationen, die Detektive sammeln, gehen zwar an die örtlichen Polizeibehörden. Doch die sind meist machtlos im Kampf gegen die gut getarnten Banden. „Viele Erfolge bei den Ermittlungen gibt es nicht“, sagt Tapa-Chef Neumann.
So konnte die Polizei auch die Identität der mysteriösen Diebe nie aufklären, die die Lkws auf der A 1 bei voller Fahrt ausräumten. Die Behörden bildeten zwar ein Sondereinsatzkommando und schalteten die Presse ein. Danach gab es zwar keine weiteren Überfälle mehr. Doch die Täter konnten die Polizeibeamten nicht fassen.
Viele Unternehmen verstärken deshalb selbst die Vorsorge. Sie erhöhen die Zäune um ihre Lagerhallen und Parkplätze, installieren zusätzliche Überwachungskameras, stärken ihre Schlösser und schulen Mitarbeiter – so wie die Hamburger Spedition Bursped.
Sender und Alarmanlagen
Es ist Freitagnachmittag, in der Umschlaghalle von Bursped in Hamburg herrscht viel Betrieb und höchste Sicherheit. Rund 320 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen in Hamburg und macht dort rund 82 Millionen Euro Umsatz, insgesamt etwa doppelt so viel. Vor der Schranke stauen sich die Lkws, die auf das umzäunte Gelände einfahren wollen. Kameras registrieren jedes Nummernschild und jeden Fahrer.
Die 13 000 Quadratmeter große Lagerhalle wird ebenfalls strengstens überwacht. Paletten mit übereinandergestapelten und mit Plastikfolie umwickelten Kartons reihen sich hier aneinander. Hubwagen mit Ladung drehen ihre Runden durch die Halle, Lagerarbeiter übernehmen das Transportgut, dann schaffen sie es zu den wartenden Lastwagen. Kameras zeichnen jede Bewegung auf, selbst wann und wo die Arbeiter ihre Handscanner einsetzen, wird erfasst. Beinahe 18 Terabyte Videomaterial sammelt die Spedition innerhalb eines Monats.
Bursped hat sich auf den Transport einzelner Ladungen spezialisiert, meist auf Holzpaletten. Das Unternehmen verfügt über eines der sichersten Lager der Stadt. Es erfüllt die höchsten Vorgaben der Safe-Inititative des deutschen Speditions- und Logistikverbands, eine von vielen Initiativen, die die Sicherheitsstandards in der Logistik erhöhen wollen.