Stromnetze Energiewende setzt Mittelstand unter Strom

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Niederbayrische Schrauber

Klaus Krinner Quelle: PR

Den Namen Krinner verbindet kaum jemand mit erneuerbarer Energie. Fast jeder hat ein Produkt des Unternehmens aus dem niederbayrischen Straßkirchen daheim: den Christbaumständer mit der idiotensicheren Seilzugtechnik. Gründer Klaus Krinner erfand den Ständer Ende der Achtzigerjahre, ließ ihn patentieren und ist allen Nachahmern zum Trotz immer noch unschlagbar bei dieser Art der Befestigung. Das Stammgeschäft des 1990 gegründeten Unternehmens ist heute immer noch rund 20 Millionen Euro Umsatz schwer.

Weit mehr Erlöse, insgesamt 54 Millionen Euro, holt der 73-jährige Krinner jedoch mit seinem zweiten Standbein herein, den Schraubfundamenten. Ursprünglich baute Krinner diese für den Bereich Holz- und Hallenbau sowie Werbe- und Verkehrstechnik.

Die zehn größten Solarzellenhersteller
Solaranlage von Suntech Quelle: dapd
Platz 3 - JA SolarDrittgrößter Solarzellenhersteller ist JA Solar. Der chinesische Hersteller produzierte 2011 1700 Megawatt. Ein Plus von rund 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: Reuters
Platz 2 - First SolarDer zweitgrößte Hersteller ist First Solar. Das US-Unternehmen produzierte Solarzellen mit einer Leistung von 1981 Megawatt. Das waren rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr (1412 Megawatt). Quelle: dpa
Platz 4 - YingliDen vierten Platz nimmt der Hersteller Yingli aus China ein. Mit 1604 Megawatt produzierte Yingli 2011 rund 51 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr (1060 Megawatt). Quelle: dapd
Platz 5 - TrinaTrina ist der fünftgrößte Solarzellenhersteller. Die Produktion der Chinesen nahm gegenüber dem Vorjahr um knapp 48 Prozent zu. Trina produzierte im Jahr 2011 1550 Megawatt Leistung. Quelle: dapd
Platz 13 - Q-CellsDer deutsche Hersteller Q-Cells war früher Weltmarktfrüher. Mittlerweile ist das Unternehmen auf Rang 13 abgerutscht. Am 3. April 2012 hat der Hersteller aus Bitterfeld-Wolfen Insolvenz angemeldet. Im vergangenen Jahr produzierte Q-Cells Zellen mit einer Leistung von 790 Megawatt. Im Jahr 2010 waren es noch 1014 Megawatt. Quelle: pr
Solaranlage von Motech Industries Quelle: Presse

Jetzt gewinnt das Geschäft mit der Fotovoltaik an Bedeutung. Um die Solarmodule zu befestigen, werden Stahlgestänge auf einem Fundament befestigt, welches mit riesigen Schrauben im Boden verankert wird. Das Schrauben bietet wesentliche Zeit- und Kostenvorteile gegenüber der bisherigen Praxis, denn zeitaufwendiges Buddeln und Betonieren entfällt. „Die betonlose Fundamentierung ist die umweltschonende Lösung zur Gewinnung von Sonnenenergie“, sagt Krinner-Geschäftsführer Hans-Jürgen Sauter. Die Schraubfundamente seien rückbaubar und sogar wiederverwendbar.

Gewappnet für die Energiewende

Das Schraubfundament wird per Eindrehwerkzeug oder eigens dafür entwickelten Maschinen binnen Minuten punktgenau und senkrecht im Boden verankert: mit Schrauben, die bis zu 4,5 Meter lang sind und einen maximalen Durchmesser von 22 Zentimetern haben.

Mehr als 800 Megawatt Fotovoltaikleistung, so viel wie ein kleiner Atommeiler, wurden bereits auf den Schraubkonstruktionen von Krinner installiert. Damit zählt sich die Gruppe mit 150 Mitarbeitern in Deutschland und Europa zu den Marktführern bei der installierten Leistung, aber auch in puncto Innovationen und Montagetechnik.

Um diese Stellung auszubauen, wurde 2011 in Straßkirchen kräftig investiert: Mehr als fünf Millionen Euro kostete eine neue Produktionshalle. Die Energiewende kann kommen, Krinner und der deutsche Mittelstand sind gewappnet.

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