Villeroy & Boch Keramikhersteller wächst mit Bad-Ausstattungen

Schlechtes Geschäft in Russland, dafür ein „wahnsinnig gutes“ Schlussquartal in China: Villeroy & Boch trotzt der Krise. Der Gewinn des Keramikherstellers steigt stark an – dank des Sanitär-Bereichs.

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Vor allem das Geschäft mit Bad-Ausstattungen zog im vergangenen Jahr kräftig an. Quelle: dpa

Frankfurt Der Keramikhersteller Villeroy & Boch lässt sich von der Russland-Krise in seinem Optimismus für das neue Jahr nicht stören. „Wir trauen uns 2016 ein bisschen mehr zu als 2015“, sagte Vorstandschef Frank Göring am Donnerstag in Frankfurt. Im vergangenen Jahr hatte das Traditionsunternehmen aus dem Saarland den Umsatz um fünf Prozent auf 804 Millionen Euro gesteigert, so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr.

Das Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) übertraf mit einem Plus von knapp zehn Prozent auf 42,1 Millionen Euro die Planungen deutlich. Das lag vor allem am florierenden Geschäft mit Bad-Ausstattungen, wo das Unternehmen mit Duravit oder Hansgrohe konkurriert.

Im krisengeschüttelten Russland war die Nachfrage seit dem zweiten Quartal zurückgegangen. Villeroy & Boch reagierte mit Preiserhöhungen, um dem Absturz der russischen Währung entgegenzuwirken. Das brachte das Wachstum im vierten Quartal zum Stillstand. „Wenn der Rubel weiter fällt, wird es sehr kritisch für die Geschäftsentwicklung in Russland“, sagte Göring. Das China-Geschäft sei im Schlussquartal aber „wahnsinnig gut“ gewesen. Für die Zukunft dort ist Finanzchef Markus Warncke „verhalten optimistisch“. Im Konzern soll der Umsatz 2016 um bis zu sechs Prozent zulegen, für das Ebit rechnet Villeroy & Boch mit einem Zuwachs von fünf bis zehn Prozent.

Der Nettogewinn des 1748 gegründete Unternehmens mit weltweit gut 7000 Mitarbeitern wuchs 2015 mit zwölf Prozent auf 27,3 Millionen Euro sogar noch stärker als das operative Ergebnis. Finanzchef Warncke führte das vor allem auf Kosteneinsparungen und mehr Umsatz von Luxusprodukten mit höheren Margen zurück. Villeroy & Boch erhöht die Dividende auf die Vorzugsaktien deshalb um fünf Cent auf 49 Cent je Anteilsschein. Die Papiere stiegen am Aktienmarkt um bis zu sieben Prozent.

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