Weltmarktführer-Kongress Wo die Besten der Besten zu Hause sind

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Erfolgskriterien

Klafs-Chef Stefan Schöllhammer und Martin Putsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Recaro Holding. Foto: Nele Hansen

Für Martin Putsch, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Recaro Holding, die Flugzeugsitze für die großen Flugzeugbauer herstellt, ist die Spezialisierung auf ein Produkt das Erfolgskriterium. „Andere sind größer, aber wir sind die besten, in dem was wir machen. Wir machen nur den Sitz im Flugzeug.“

Klafs und Recaro sind nicht die einzigen erfolgreichen Mittelständler in der Region. 96,2 Prozent der Betriebe sind mittelständisch geprägt, werden von Familien geleitet oder gehören Familien. Doch die hohe Dichte von Mittelständlern gibt es in vielen Regionen Deutschlands. „Wir haben eine hohe Konzentration von Clustern, viele Ausgründungen werden von den Besitzern unterstützt. Das fördert den Wettbewerb und damit die Innovationsstärke der lokalen Unternehmen“, sagt IHK-Präsident Unkelbach.

Für den Weltmarktführer-Experten Venohr trägt auch die Arbeitsmoral der Schwäbisch-Haller zum Erfolg bei: „Hinzu kommt der Menschenschlag in der Region, die landwirtschaftlich geprägt ist. Die Menschen gehen erst nach Hause, wenn das ganze Korn reingeholt ist. Und die Konkurrenz vor der Haustür fördert natürlich den Ehrgeiz.“

Doch auch wenn es viele attraktive Arbeitgeber in der Region gibt – viele Absolventen zieht es eher in die Metropolen München, Frankfurt, Berlin, Hamburg oder Stuttgart. „Wir müssen interessanter werden“, sagt IHK-Präsident Unkelbach. Und Recaro-Geschäftsführer Putsch schlägt vor: „Warum treten nicht die zehn besten Firmen einer Region zusammen auf einer Absolventenmesse auf?“

Die Rente mit 63 sehen die Unternehmer auf der Suche nach Fachkräften daher auch eher als Gefahr. „Wir sind dann stark betroffen, wir müssten viele Löcher stopfen. Wir sind auf die Erfahrung vieler erfahrener Mitarbeiter angewiesen“, erläutert Klafs-Chef Schöllhammer. Und bei der Frauenquote?

„Meine Frau überredet mich immer, die Frauenquote im Blick zu haben, aber wir stoßen natürlich an unsere Grenzen, weil wir stark handwerklich geprägt sind. Zwei Führungspositionen in Tochtergesellschaften haben wir aber mit Frauen besetzt“, sagt Schöllhammer.

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