Wirtschaftsminister Gabriel Mittelstand soll mit „Aktionsprogramm“ gestärkt werden

Wirtschaftsminister Gabriel will den deutschen Mittelstand stärken. Die wichtigsten Punkte seines Programms: Steuererleichterungen, Bürokratieabbau und Nachwuchsförderung. Doch die Unternehmer wollen noch mehr.

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Mit seinem Programm will Sigmar Gabriel (SPD) auch den Unternehmernachwuchs sichern. Quelle: ap

Berlin Mit Steuererleichterungen für Risikokapitalgeber, zusätzlichen Finanzquellen, weniger Bürokratie und einer Fachkräfte-Initiative soll dem deutschen Mittelstand neuer Schub verliehen werden. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und die Spitzenverbände der Wirtschaft in Berlin stellten am Donnerstag ein „Aktionsprogramm“ vor. Dazu gehören auch eine Bildungsoffensive zur Sicherung des Unternehmernachwuchses sowie Wege, damit auch kleinere Firmen die Digitalisierung stärker nutzen.

Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Eric Schweitzer sagte, die weltweit einmaligen mittelständischen Strukturen verdienten bessere Bedingungen. Beim Bürokratieabbau seien zeitgemäße Anpassungen überfällig. Die Abschreibung von Kleinstinvestitionen sollte auf 1000 Euro erhöht, die Frist zur Aufbewahrung von Steuerunterlagen auf fünf Jahre gesenkt werden.

Der DIHK-Chef forderte wie Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer erneut weitere mittelstandsfreundliche Korrekturen bei der Reform der Erbschaftsteuer. Wollseifer rief Schulen und Hochschulen auf, stärker über Chancen und Herausforderungen von Unternehmertum aufzuklären. Der Vizepräsident des Industrieverbandes BDI, Reinhold Festge, sprach sich bei der Digitalisierung auch für einen geeigneten Schutz von Daten und Know-how aus.

In der gemeinsamen Erklärung heißt es: „Deutschlands wirtschaftliche Erfolgsgeschichte wird vom Mittelstand geschrieben.“ Mehr als 99 Prozent der Unternehmen seien Mittelständler. Sie stellten 97 Prozent aller Ausbildungsbetriebe, bildeten mehr als 84 Prozent aller Auszubildenden aus und stellten knapp 60 Prozent aller Arbeitsplätze.

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