Doch in den letzten Jahren ist es ruhiger geworden um das Unternehmen mit Burladingen auf der schwäbischen Alb. 2012 erwirtschaftete der Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung 87 Millionen Euro konsolidierten Umsatz, Wolfgang Grupp ist Herr über 1200 Mitarbeiter und 46 Filialen mit einer Ladenfläche von jeweils rund 400 Quadratmetern. Auf diesem Niveau soll es in etwa vorerst auch bleiben.
Trigema und Grupp
Trigema besteht seit 1919. Anders als fast alle Konkurrenten produziert die Bekleidungsfirma aus Schwaben komplett selbst, statt im Ausland fertigen zu lassen. Über die Hälfte der Artikel verkauft Trigema in eigenen Läden und im Internet.
Wolfgang Grupp übernahm 1969 in dritter Generation. Er gab kurz darauf unrentable Firmenteile auf und setzte aufs T-Shirt. Heute garantiert er die Arbeitsplätze - auch den Kindern seiner Mitarbeiter.
"Mein Produktionskapazität wird nicht erweitert", sagt Grupp. Er sei "ein Dümpler". "Ich mache lieber eine Sache und die richtig. Das was ich habe, habe ich unter Kontrolle." Er bewundere Firmen wie Würth und Oetker, die ein weltweites Imperium aufgebaut haben, er traue sich das nicht zu "mir reicht es in Deutschland zu bleiben."
Grupp sagt direkt, was er von wem hält, Bundeskanzlerin Angela Merkel etwa. "Frau Merkel wird immer wieder nachgesagt, sie sei sprunghaft, aber was soll sie denn machen bei einem Atom-Gau wie in Fukushima?" Er tippe bei der kommenden Bundestagswahl auf die CDU als stärkste Partei und auf eine eventuell große Koalition. Ob er verstehe, warum ihn manche für exzentrisch halten, wollen die Journalisten noch von ihm wissen. "Nein", entgegnet er, "aber viele haben die Faust in der Tasche, weil ich die Wahrheit sage." Mit der Missgunst anderer kann er umgehen. Grupp ist sich bewusst, dass sich mancher freuen würde, wenn er ins Trudeln geriete. "Das ist der Grund, warum ich nicht dem Größenwahn und der Gier verfallen darf."