Modelabel von Wolfgang Joop Miteigner wollen Wunderkind-Anteile verkaufen

Die Miteigentümer des vom Designer Wolfgang Joop gegründeten Modelabels Wunderkind wollen ihre Anteile an einen Finanzinvestor verkaufen.

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Ein Mann und sein Label: Quelle: dpa

Demnach hat sich das Investoren-Ehepaar Hans-Joachim und Gisa Sander bereits auf einen Kaufvertrag mit dem Finanzinvestor Clemens Vedder verständigt, wie Hans-Joachim Sander der WirtschaftsWoche sagte. Vedder könnte damit die Mehrheit an dem Potsdamer Modeunternehmen übernehmen. Wunderkind-Mitinhaber Joop verfügt allerdings über ein Vorkaufsrecht für die Anteile. Ob Joop davon gebrauch machen wird, ist offen.

Joops persönlicher Sprecher Edwin Lemberg wollte Informationen über einen Verkauf nicht bestätigen: Er sagte dem Magazin, dass bislang keine Mitteilung seitens der Familie Sander vorliege, die entsprechende Fristen auslösen würde. „Wir verhandeln zwar mit internationalen Investoren, die sich aufgrund des Renommees der Marke Wunderkind für einen Einstieg interessieren, aber bis auf weiteres gibt es keine Veränderungen im Gesellschafterkreis“, so Lemberg.Trotz der unklaren Situation übt Vedder in einem an Joop gerichteten Schreiben vom 20. Februar 2011 scharfe Kritik an der Führung von Wunderkind durch Vertraute von Joop. „Der Laden Wunderkind wurde mit Vollgas gegen die Wand gefahren“, schreibt Vedder in dem Brief, der der WirtschaftsWoche vorliegt. Rund 60 Millionen Euro seien bisher „verbraten“ worden und die Zukunftsaussichten seien „mehr als vernichtend“.

"Vorwürfe haben nichts mit der Realität zu tun"

Zwar hätte Vedder grundsätzlich Interesse, das Unternehmen neu aufzustellen, geht aus dem Schreiben an Joop hervor. "Das gelingt aber nur, wenn alle alten, unwichtigen, kostenproduzierenden Mitläufer aus Deinem Kreis eliminiert werden – und zwar sofort.“ Und weiter: „Ob Du letztlich an Bord bleibst, musst Du selber entscheiden.“"Herr Joop hat kein Schreiben von Herrn Vedder erhalten ", sagte Joops Sprecher Lemberg dazu. „Die Vorwürfe und Forderungen haben nichts mit der Realität zu tun.“

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