Neue Callcenter-Tochter Telekom lagert 4500 Jobs aus

Die Deutsche Telekom schließt die Callcenter ihrer Festnetzsparte zum 1. Februar 2004 und lagert diese Arbeiten in die neu gegründete Tochter Vivento Customer Services Gesellschaft aus. Über 4000 Telekom-Mitarbeiter erhielten einen Brief von der Personalabteilung, in dem ihnen die Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses beim Bonner Telekommunikationsriesen mitgeteilt wurde.

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Kai-Uwe Ricke

Große Teile der Callcenter der Festnetzsparte T-Com werden rückwirkend zum Jahresbeginn in eine Tochtergesellschaft ausgegliedert. Betroffen sind rund 4500 Mitarbeiter. 500 von ihnen verschiebt die Deutsche Telekom zum 1. Januar in die neue Tochtergesellschaft Vivento Customer Services. Der Rest wechselt in die - ebenfalls Vivento genannte - Telekom-Beschäftigungsgesellschaft. Die neue eigenständige Gesellschaft soll künftig die Call-Center-Dienste der Festnetzsparte und anderer Bereiche wie etwa der Mobilfunksparte T-Mobile übernehmen und außerdem Call-Center-Dienstleistungsaufträge von externen Unternehmen wie beispielsweise Versicherungen akquirieren. Geschäftsführer der neuen Tochtergesellschaft soll nach unternehmensinternen Informationen Meinolf Brauer werden, bisher Leiter des Großkundenservices bei T-Mobile. Mit dem Wechsel in die neue Tochtergesellschaft gelten für die rund 4500 Ex-Telekommitarbeiter nicht mehr die bisherigen Tarifverträge. Die Telekom-Beamten, die zur neuen Telekom-Tochter wechseln, erhalten dieselben Bezüge, die sie bisher von der Deutschen Telekom bekamen. Für die Angestellten allerdings wird ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt, der - so die Formulierung in dem Brief an die Angestellten, der der WirtschaftsWoche vorliegt - „die Arbeits- und Entgeltbedingungen in der Gesellschaft abschließend regelt und sich dabei am externen Call-Center-Markt mit dort üblichen Konditionen orientiert.“ Mit Hochdruck versucht der Bonner Telekommunikationsanbieter seine Personalkosten von jährlich rund 13 Milliarden Euro zu senken. Auch die gut 400-T-Punkt-Verkaufsstellen mit über 4000 Beschäftigten will die Telekom in eine neue Gesellschaft ausgliedern. Geplant sind außerdem Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnausgleich. Bisher hatte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke beim Personalabbau hauptsächlich auf die betriebsinterne Beschäftigungsgesellschaft Vivento gesetzt, in die bis zum Jahresende rund 16.000 Mitarbeiter wechseln mussten. Doch ihre Vermittlung in neue Stellen auch außerhalb des Konzerns ist bisher nicht geglückt. Erst für 2000 Beschäftigte hatte der Konzern einen Arbeitsplatz außerhalb des Unternehmens gefunden.

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