Nicolas Berggruen Der nächste Coup des Karstadt-Retters

In Deutschland hat er sich vor allem mit der Übernahme von Karstadt einen Namen gemacht. Nun plant Nicolas Berggruen einen neuen milliardenschweren Deal. In London will der Milliardär mit einem Börsengang rund 700 Millionen Pfund einsammeln.

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Nicolas Berggruen: Der Milliardär sucht sich für seinen Fonds prominente Unterstützung. Quelle: dpa

LONDON. Einziger Zweck des Fonds, den Berggruen auf den Namen "Justice" getauft hat, ist es, eine Übernahme mit einem Gesamtwert von einer bis fünf Milliarden Pfund einzufädeln. Für dieses Projekt sucht sich der Milliardär prominente Hilfe. Nach Informationen aus Finanzkreisen soll der ehemalige britische Finanzstaatssekretär Paul Myners als Chairman den Fonds kontrollieren. Außerdem will Berggruen den prominenten Ökonomen Nouriel Roubini als Berater verpflichten. Konkrete Übernahmeziele habe der Finanzier aber noch nicht im Auge, heißt es.

Berggruen zählt zu den prominentesten Investoren weltweit. Aufgewachsen ist er in Frankreich. Sein Vater Heinz Berggruen, ein Jude, floh aus Berlin vor den Nazis und baute eine der bedeutendsten Kunstsammlungen auf. Mit einem geschätzten Vermögen von 2,2 Mrd. Dollar zählt Nicolas Berggruen zu den 500 reichsten Männern der Welt. In Deutschland ist er vor allem durch die Übernahme des Pleitekandidaten Karstadt bekannt, aber Geschäfte sind nicht alles in seinem Leben. 2009 gründete er einen nach ihm benannten Think-Tank, der mit frischen politischen Ideen den westlichen Demokratien neues Leben einhauchen soll.

Ein Gutmensch ist Berggruen dennoch nicht, zumindest wenn es um seine Investments geht. In Spanien wurde der 49-Jährige zuletzt als Finanzhai beschimpft, weil er beim Medienkonzern Prisa, den er mit seinem Partner Martin Franklin kontrolliert, 2 500 Jobs streichen will.

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