Oracle-Chef Larry Ellison "SAP macht zwei Kardinalfehler"

Der Gründer und Chef von Oracle teilt gegen die Konkurrenz aus. Vor allem gegen den deutschen Wettbewerber SAP.

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Oracle-Chef Larry Ellison Quelle: REUTERS

Larry Ellison macht sich rar. In der Öffentlichkeit zeigt sich der 66jährige Gründer und Chef des Technologiekonzerns Oracle nur noch selten. Eine Ausnahme ist die Hausmesse Oracle World. Schade eigentlich. Denn wenn der charismatische Softwaretycoon seine Sicht der Welt schildert – wie am Donnerstag im Ballsaal des St.Regis Luxushotels in San Franciscos Innenstadt – ist Spannung und Unterhaltung garantiert.  Selbst bei solch knochentrockenen Themen wie Unternehmenssoftware und Computerserver.

Vor Finanzanalysten und acht Wirtschaftsjournalisten teilt der gut gebräunte und noch besser gelaunte Multimilliardär jedenfalls kräftig gegen die Konkurrenz aus. Markige Sprüche gegen Wettbewerber sind schließlich sein Markenzeichen.

Salesforce – die von Ex-Mitarbeiter Mark Benioff gegründete Firma, die Software für Unternehmens via Internet anbietet und für die Ellison einst das Startkapital stiftete? „Alte Technologie“, vor über zehn Jahren ersonnen und längst überholt.

Dell, der zweitgrößte Computerhersteller der Welt? Im Grunde nur Technologie von Microsoft und Intel. Deshalb könne sich das Unternehmen nicht differenzieren. Im Gegensatz etwa zum Internet-Infrastrukturgiganten Cisco, der über viele eigene Softwarepatente verfügt und deshalb „um Längen profitabler ist“.

Die bissigsten Töne hat sich Ellison für SAP und besonders dessen Mitgründer und Aufsichtsratschef Hasso Plattner aufgehoben. Den mag er überhaupt nicht, was von Gegenseitigkeit geprägt ist. Die beiden Männer und passionierten Segler verbindet eine langjährige Fehde, sowohl im Softwaregeschäft als auch auf hoher See. Die Strategie von SAP jedenfalls, wundert sich der Oracle-Chef laut, verstehe er nicht.

„Einstein mit wirrem Haar“

Wer sich mal richtig amüsieren wolle, stichelt Ellison weiter, solle sich unbedingt „Hassos Videos“ auf der Webseite von SAP anschauen, wo sich der  SAP-Aufsichtsratschef selber über die Strategie seines Unternehmens interviewt, wie ein „Einstein mit wirrem Haar“ (O-Ton Ellison). Der Oracle-Gründer hat das mehrfach getan und verstanden hat er den Konkurrenten trotzdem nicht. „SAP macht zwei Kardinalfehler“, flüstert Ellison den Wall Street-Analysten ein. „Und dafür werden sie noch bitter bezahlen.“

Da wäre zum einen Business-by-Design. Die Online-Softwareoffensive für klein- und mittelständische Unternehmen ist laut Ellison zum Scheitern verurteilt. Warum? „Ich habe mit Netsuite selber so ein Unternehmen. Dafür braucht ganz andere Verkäufer, das kann man nicht einfach mal mit anbieten.“

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