Oscar-Preisträgerin Kate Winslet: „Ich bin lieber als kurvige Kate bekannt“

Die gerade mit dem Oscar ausgezeichnete Schauspielerin Kate Winslet vergleicht die höchste Auszeichnung der Filmindustrie mit einem „anerkennenden Schulterklaps“.

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Im Gespräch mit der am Montag erscheinenden Ausgabe von fivetonine, dem Lifestylemagazin der WirtschaftsWoche, sagt Winslet: „Ein Filmpreis wie der Oscar ist wie eine gute Schulnote. Ob man sich lange auf eine Rolle vorbereitet und so gut spielt wie möglich oder ob man für eine Klausur büffelt und mit flatternden Nerven in die Prüfung geht – am Ende genießt man den anerkennenden Schulterklaps.“

Mit ihrem Filmpartner aus ihrem ersten großen Film Titanic, Leonardo DiCaprio, fühlt sich Winslet bis heute aufs Engste verbunden. „Leonardo DiCaprio sieht aus wie ein junger Gott und ist der talentierteste Schauspieler seiner Generation. Doch für mich ist er seit Titanic nur mein bester Freund Leo, mit dem ich so vertraut bin, dass er in meiner Gegenwart pupsen kann, ohne dass es mir auffiele.“

Ganz unaufgeregt spricht die britische Schauspielerin über ihren Körper, innere Werte und ihre Antipathie gegen Shoppingtouren. So kommen für Winslet Schönheitsoperationen nicht in Frage, zu ihren Rundungen steht sie auch in Zukunft. „Plastische Chirurgie und Brustimplantate sind in Ordnung für Leute, die sich damit besser fühlen. Doch Schauspieler machen sich damit zu Fantasiefiguren einer Fantasiewelt, wo sich doch bei ihrer Kunst alles um Ehrlichkeit drehen müsste.“ Sie stehe zu ihrem Körper. „Ich bin lieber als kurvige Kate bekannt, statt die Statur eines Stocks anzustreben. Es gibt mehr im Leben als scharfe Wangenknochen, nicht wahr?“

Dazu passt, dass Winslet auch Shoppingtouren hasst und die Konzentration auf Äußerlichkeiten. „Andauerndes Shopping in den Luxusboutiquen von Beverly Hills wäre meine persönliche Version der Hölle.“ Äußerlichkeiten seien wichtiger geworden als innere Werte. „Wir leben in einer Gesellschaft voller Vorurteile, und es macht mich traurig, dass jeder nur noch über seine Außenwirkung definiert wird. Wäre es nicht schön, wir wären so frei, nicht länger als zwei Minuten am Tag über unsere Klamotten und Frisuren nachdenken zu müssen?“

Natürlich habe auch sie einen Faible für Glamour, aber der dauere nur kurz. „Es gibt Zeiten für Glamour und Genuss. Aber ich weiß immer, dass zu Hause ein Riesenhaufen dreckiger Wäsche wartet.

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