Research in Motion Immer wieder neu beweisen

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PlayBook von Blackberry Quelle: REUTERS

Lange wirkten die Blackberrys neben den iPhones und Android-Telefonen mit ihren großen, berührungsempfindlichen Bildschirmen und ihrer intuitiven Bedienung antiquiert. Inzwischen hat RIM erheblich nachgebessert. Doch die Konkurrenz hat sich schon etabliert.

Verschlafen hat RIM auch die Revolution bei der Smartphone-Software. Während es für Apples iPhone 350 000 kleine Zusatzprogramme (Apps) gibt und für Android etwa 180 000, wird die Zahl der Blackberry-Programme auf nur 25 000 geschätzt. RIM hat seinen App-Store zu lange vernachlässigt.

„Wir erwarten, dass RIM weiter an Boden verliert“, sagt Roberta Cozza, Analystin bei der US-Beratung Gartner. Sie prognostiziert, dass sich Blackberrys Marktanteil vom bislang höchsten Stand 2009 von fast 20 Prozent in den kommenden vier Jahren fast halbieren wird.

Ohne ein Rezept gegen iPhone, Android und Co. schrumpft der Unternehmenswert weiter. RIM droht das Schicksal des gestrauchelten finnischen Handygiganten Nokia, der sich jüngst in eine Allianz mit Microsoft retten musste.

Teure Hardware

Wie Nokia wird der Blackberry-Schöpfer von finanzstarken Wettbewerbern in die Zange genommen, für die das Mobilfunkgeschäft zwar strategisch wichtig, aber nicht überlebensnotwendig ist. Sie können es notfalls mit Profiten aus anderen Bereichen päppeln.

Apple, Google, Samsung und Microsoft sind alle nicht vom Verkauf von Mobiltelefonen abhängig. Bei Apple ist es nur eine, wenn auch wichtige, Umsatzsäule. Samsung ist ein Elektronikgigant. Google bietet keine eigenen Handys an, will sein Geschäft mit mobiler Werbung machen. Auch Microsoft hält sich nicht mit Hardware auf.

RIM erzielt hingegen rund 80 Prozent seines Umsatzes mit Hardware. Genau wie Nokia muss RIM seine Geräte möglichst teuer verkaufen. Ein Fehltritt bei einem neuen Modell, und es wird brenzlig.

Ausgerechnet RIMs Antwort auf Apples iPad könnte dieser gefährliche Ausrutscher sein. Stolz präsentierten Lazaridis und Balsillie gerade erst den lange angekündigten eigenen Tablet-PC in einer elegant geschmückten Lagerhalle in Manhattan. Mit dem schicken Playbook, das kleiner, handlicher und leichter als das iPad ist, wollten sie beweisen, wie innovativ ihr Konzern noch immer ist und dass RIM neue Märkte besetzen kann.

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