Samsung-Erbe Lee Jae-yong Ermittler entscheiden bald über neuen Haftantrag

Samsung-Erbe Lee Jae-yong soll mit Schmiergeldern in Millionenhöhe seine Machtposition gestärkt haben. Der erste Haftantrag wurde zurückgewiesen – mit einem zweiten soll nun mehr Klarheit verschafft werden.

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Dem Samsung-Erben wird vorgeworfen, für eigene Zwecke 34 Millionen Euro Schmiergeld gezahlt zu haben. Quelle: Reuters

Seoul Im Korruptionsskandal um Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye rückt mit der Samsung-Gruppe erneut das größte Firmenkonglomerat des Landes in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Die Sonderstaatsanwaltschaft will nach eigenen Angaben in Kürze entscheiden, ob sie einen zweiten Anlauf zur Verhaftung von Konzernchef Lee Jae-yong nimmt. Einen ersten Haftantrag hatte ein Gericht in Seoul im Januar zurückgewiesen.

Lee, ein Enkel des Samsung-Firmengründers, sagte am Montag zum zweiten Mal in der Affäre vor den Staatsanwälten aus. Details wurden zunächst nicht bekannt. Bisher hat er sämtliche Bestechungsvorwürfe zurückgewiesen. Auf dem Weg zu den Ermittlern sagte er, er werde ihnen abermals die Wahrheit sagen.

Lee wird vorgeworfen, umgerechnet 34 Millionen Euro Schmiergeld an Organisationen von Parks Freundin Choi Soon-sil gezahlt zu haben. Damit soll er versucht haben, sich die Zustimmung eines staatlichen Pensionsfonds zu einer milliardenschweren Firmenfusion innerhalb der Gruppe zu sichern und seine Machtposition so zu festigen. Lee vertritt seinen Vater Lee Kun Hee, der 2014 einen Herzinfarkt erlitten hatte. Das Juwel des Konglomerats ist der Smartphone-Hersteller und Apple-Rivale Samsung Electronics.

Gegen Präsidentin Park hat das Parlament im Dezember ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Ihr werden Amtsmissbrauch und Verstöße gegen die Verfassung vorgeworfen. Auch Park und ihre Freundin Choi bestreiten ein Fehlverhalten.

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