Santander Die Beute-Bank

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Santander-Filiale Quelle: dpa

Ob es zu einer Verurteilung kommt, ist offen. „Unsere Justiz und Aufsichtsbehörden sind nicht unabhängig“, sagt Anwalt Moreno-Luque. So werde etwa totgeschwiegen, dass „viele Santander-Produkte zu teuer und schlecht sind und die Werbung irreführt“. Laut einer Studie der Madrider Beratung Inmark lag Santander 2009 bei der Kundenzufriedenheit unter dem Durchschnitt der Branche. Und im jüngsten Bericht der spanischen Bankenaufsicht gehörten die Töchter Santander Consumer Finance, Open Bank Santander Consumer sowie Santander selbst zu den zehn Instituten, über die am meisten Klagen einlaufen. „Aber niemand schreibt darüber“, sagt Javier Cavanna, Chefredakteur des renommierten Magazins „Compromiso Empresarial“.

Die Medien berichten auch nicht darüber, dass die Top-Manager Inciarte und Sáenz im Juli dieses Jahres wegen angeblicher Insidergeschäfte und Betrug beim offenen Immobilienfonds Santander Banif Inmobiliario vor Gericht aussagen mussten und demnächst entschieden wird, ob die Vorwürfe weiter verfolgt werden. Der Fonds war 2009 wegen der katastrophalen Entwicklung geschlossen worden. Rund 600 der knapp 45.000 Anleger haben eine Sammelklage gegen die Bank angestrengt, die den Fonds mittlerweile wieder geöffnet und 2,5 Milliarden Euro nachgeschossen hat. Doch Anleger mussten zwischen 2009 und 2011 erhebliche Wertverluste hinnehmen – zumindest die kleineren von ihnen.

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Die Medien berichten auch nicht darüber, dass die Top-Manager Inciarte und Sáenz im Juli dieses Jahres wegen angeblicher Insidergeschäfte und Betrug beim offenen Immobilienfonds Santander Banif Inmobiliario vor Gericht aussagen mussten und demnächst entschieden wird, ob die Vorwürfe weiter verfolgt werden. Der Fonds war 2009 wegen der katastrophalen Entwicklung geschlossen worden. Rund 600 der knapp 45.000 Anleger haben eine Sammelklage gegen die Bank angestrengt, die den Fonds mittlerweile wieder geöffnet und 2,5 Milliarden Euro nachgeschossen hat. Doch Anleger mussten zwischen 2009 und 2011 erhebliche Wertverluste hinnehmen – zumindest die kleineren von ihnen.

Denn in der Klageschrift schreibt die Staatsanwaltschaft, Santander habe vor der Schließung des Fonds Großanleger frühzeitig gewarnt und zum Ausstieg bewegt, darunter nach Medienberichten auch Zara-Gründer Amancio Ortega. Der streitet Insiderinformationen ab.

Einer der Kläger gegen den Banif Inmobiliario ist Mariano Gilarranz, ein Unternehmer aus Segovia: „Ich habe 1997 rund 125.000 Euro angelegt und 2004 noch einmal weitere 400.000 Euro.“ Eigentlich wollte er das Geld schon 2007 abziehen, aber damals hätten ihm Bankmitarbeiter geraten: „Nein, es läuft gut. Lassen Sie das Geld drin.“ Erst in diesem Jahr kam er wieder an sein Geld heran und hat nach eigenen Angaben mehr als 100.000 Euro verloren. Die Bank streitet Fehlverhalten ab.

Gilarranz jedoch will sie dafür bestraft sehen. Wenn er Botín stolz im Fernsehen über das Wachstum der Bank berichten sehe, ärgere er sich: „Warum hat dieser Mann eigentlich eine solche Macht?“

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