Seltene Erden Die neue Rohstoff-Opec

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Arafura-Chef Stephens schätzt, dass es noch bis ins Jahr 2013 dauern könnte, bis rund 50 000 Tonnen Seltene Erden aus Minen kommen, die außerhalb Chinas liegen: „Zehn Tonnen wird MolyCorps Mountain Pass liefern, 20 Lynas Mount Weld und weitere 20 Arafura mit Nolans.“ Einstweilen ist mit steigenden Preisen zu rechnen. Um diese Entwicklung halbwegs zu stabilisieren, kündigte die Regierung der Provinz Inneren Mongolei – dort liegen drei Viertel der chinesischen Vorkommen – bereits an, Vorräte aufbauen zu wollen.

Die Chinesen haben kein Interesse daran, die Preise explodieren zu lassen oder den Hahn ganz zuzudrehen, sagt Dudley Kingsnorth, ein auf Seltene Erden spezialisierter australischer Berater. Das gäbe einmal unerwünschten Ärger mit der WTO und außerdem entstünde dann ein Schwarzmarkt. Insbesondere in der Gegend um die leicht zugänglichen Vorkommen in Südchina bilden sich immer wieder illegale Minen, die massive Umweltprobleme verursachen. Kingsnorth: „Überdies motivieren hohe Preise eine noch stärkere Suche nach Ersatzstoffen, insbesondere in Japan.“ Dort forschen Unternehmen bereits kräftig nach Alternativen, bisher mit geringem Erfolg. Europium beispielsweise ist unersetzlich, ohne dieses Metall gibt es keine Beleuchtungstechnik, LEDs oder Farbbildschirme.

Die entscheidende Frage für Arafura und seine Aktionäre lautet daher: „Welchen Aufpreis sind die Unternehmen zu bezahlen bereit für einen verlässlichen Lieferanten mit Vorhaben außerhalb von China? Stephens schätzt, dass seine Produktionskosten pro Kilo Seltene Erden um die zehn Dollar liegen werden. Der Weltmarktpreis liegt zurzeit noch darunter. Doch dabei wird es wohl nicht bleiben und daher beugen manche Unternehmen schon vor: Der japanische Autoriese Toyota hat sich inzwischen bei dem staatlichen vietnamesischen Dong Pao Projekt eingekauft.

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