Streit mit Porsche VW will "Abhängigkeitsbericht" durchsetzen

Der Streit zwischen Volkswagen und Großaktionär Porsche geht in die nächste Runde: Bei Volkswagen gibt es konkrete Pläne, für 2008 einen Abhängigkeitsbericht erstellen zu lassen. Für Porsche-Chef Wendelin Wiedking ein heikles Vorhaben.

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VW-Boss Winterkorn (links) und Porsche-Chef Wiedeking Quelle: reuters

Der Streit zwischen Volkswagen und Großaktionär Porsche geht in die nächste Runde: Bei Volkswagen gibt es konkrete Pläne, für 2008 einen Abhängigkeitsbericht erstellen zu lassen. Für Porsche-Chef Wendelin Wiedeking ein heikles Vorhaben.

Denn der Bericht soll penibel dokumentieren, welche Geschäftsbeziehungen zwischen Volkswagen und Porsche bestehen und ob VW dabei benachteiligt wird. Dann müsste Porsche einen Ausgleich zahlen. Schon jetzt benutzt Porsche für seine Autos viele Komponenten aus Wolfsburg. Es sei sehr wahrscheinlich, dass der VW-Großaktionär einseitig von der Zusammenarbeit profitiere, berichten Insider. Schon im Frühjahr stritt sich der VW-Betriebsrat mit Porsche, ob für 2007 solch ein Bericht nötig sei. Wiedeking lehnte ab, denn das Gesetz schreibe einen Abhängigkeitsbericht nur dann vor, wenn ein Unternehmen von einem anderen beherrscht werde. Dies sei bei Porsche nicht der Fall, so Wiedeking damals. Inzwischen haben die Stuttgarter ihren VW-Anteil jedoch auf über 35 Prozent erhöht und räumen ein, damit „die faktische Kontrolle über VW“ zu besitzen. Laut Wirtschaftsrechtlern ist der VW-Vorstand damit verpflichtet, im Interesse seiner Aktionäre solch einen Bericht erstellen zu lassen.

Für Zoff dürfte auch der sogenannte „Audi-Antrag“ sorgen, den der VW-Aufsichtsrat auf seiner letzten Sitzung gebilligt hat. Dieser Antrag regelt nicht nur – wie bisher bekannt – die künftige Zusammenarbeit zwischen der VW-Tochter Audi und Porsche. Vielmehr, so berichten VW-Kreise, müssten künftig die Geschäfte zwischen allen VW-Marken und Porsche von einem sechsköpfigen Ausschuss des Aufsichtsrates vorab geprüft werden.

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