Studie Familienfreundlichkeit lohnt sich für Firmen

Eine neue Studie belegt, dass sich Familienfreundlichkeit für Unternehmen lohnt. Demnach werden Mitarbeiter weniger krank und arbeiten motivierter. Allerdings fühlen sich Kollegen ohne Familie meist benachteiligt.

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Firmen, die Mitarbeitern mit Familie entgegen kommen, profitieren am Ende selbst davon. Quelle: dpa

Frankfurt/Münster Von familienfreundlichen Unternehmen profitieren einer Studie zufolge nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die Firmen selbst. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Forschungszentrums Familienfreundliche Personalpolitik (FFP) mit Sitz in Münster. 2007 und 2012 wurde dafür das Familienbewusstsein von 944 Unternehmen abgefragt. Auftraggeber der Studie ist die Frankfurter berufundfamilie GmbH, die 1998 von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung gegründet wurde.

So sei die Krankheitsquote bei den als sehr familienfreundlich eingestuften Firmen um 22 Prozent niedriger als im Durchschnitt, bei wenig familienbewussten Unternehmen hingegen läge der Wert 27 Prozent über dem Durchschnitt. Die Mitarbeiter seien zudem motivierter und qualifizierter, arbeiteten sich schneller ein und kündigten seltener.

Dem Forschungsinstitut zufolge ist die Studie im Hinblick auf Beschäftigtengröße und Branchenzugehörigkeit für Deutschland repräsentativ. Telefonisch wurden demnach 21 Fragen zum Thema Familienfreundlichkeit gestellt und 25 unterschiedliche Kennzahlen abgefragt.

Im Durchschnitt belegten die Daten, „dass sich das betriebliche Familienbewusstsein in der Breite der Unternehmenslandschaft erhöht hat“, schreiben die Autoren.

Überdurchschnittliche Werte bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen der Studie zufolge Unternehmen, „die sich selbst unter einem starken Wettbewerbsdruck auf dem Personalmarkt sehen“. Familienbewusster seien zudem meist Firmen, die einen hohen Frauenanteil und eine junge Belegschaft haben.

Nur beim Thema Kollegialität seien die Werte 2012 hinter 2007 zurückgefallen, so die Autoren: „Eine Erklärung könnte sein, dass Beschäftigte ohne Familienpflichten sich aufgrund der verstärkten Rücksichtnahme auf Kolleginnen und Kollegen mit Familienpflichten nicht gleichberechtigt behandelt fühlen.“

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