Thomas Dannenfeldt Telekom-Finanzchef kündigt Abschied an

Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt verlässt zum Jahresende die Telekom. Der Vertrag von Konzernchef Höttges wird dagegen verlängert.

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Nach 26 Jahren bei der Deutschen Telekom will sich der Manager zuerst eine längere Auszeit nehmen und sich dann neu orientieren. Quelle: Reuters

Düsseldorf Es sind wahrscheinlich die letzten Tarifverhandlungen, die Christian Illek derzeit führen muss. Der Personalvorstand der Deutschen Telekom wird seinen Posten aufgeben – allerdings nur, um ein paar Büros weiter zu ziehen: Er wird Finanzvorstand. Der bisherige Inhaber dieses Postens, Thomas Dannenfeldt, wird zum Ende des Jahres den Konzern aus privaten Gründen verlassen. Aufsichtsratschef Ulrich Lehner und Telekom-Chef Timotheus Höttges bedauerten seine Entscheidung.

Diese Wortwahl wird in solchen Situationen häufig genutzt, um Streit oder Unmut über die Arbeit eines Managers zu verschleiern – doch in diesem Fall ist es anders. Der 51-jährige Dannenfeldt ist ein langjähriger Wegbegleiter und enger Vertrauter des Vorstandsvorsitzenden. Doch nach 26 Jahren bei der Deutschen Telekom will er sich zuerst eine längere Auszeit nehmen und sich dann neu orientieren.

Am Donnerstag wird er zum letzten Mal die Jahresbilanz präsentieren. Es wird wohl ein angenehmer Auftritt für ihn werden; Analysten und Branchenexperten sind sich sicher, dass die Telekom ihre Prognosen einhalten wird. Zuletzt hatte sie ihre Prognose für das bereinigte Ergebnis noch einmal erhöht. Statt 22,2 Milliarden Euro erwartet sie nun ein bereinigtes Ebitda von 22,4 bis 22,5 Milliarden Euro.

In den verbleibenden zehn Monaten des Jahres will Dannenfeldt nun sein Ressort an Personalchef Christian Illek übergeben. Auch Illek kennt die Telekom seit Jahren. Er war einst Marketingchef für das deutsche Mobilfunk- und Festnetzgeschäft der Telekom. Dann allerdings verließ er den Konzern, um Deutschlandchef von Microsoft zu werden. 2015 kam er dann wieder zurück nach Bonn.

Derzeit steckt er in Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi. Die fordert angesichts der guten wirtschaftlichen Lage des Konzerns 5,5 Prozent mehr Lohn. Die erste Runde der Verhandlungen ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die zweite wird am 8. März stattfinden.

Der Wechsel ins Finanzressort nährt auch die Spekulationen von Branchenbeobachtern, dass Illek auf den Posten des Vorstandsvorsitzenden schielt und diesem Ziel nun vielleicht einen Schritt näher gekommen ist. Auch Telekom-Chef Höttges war vorher für die Finanzen zuständig. Allerdings werden auch dem Deutschlandchef Dirk Wössner Chancen zugeschrieben, Höttges zu beerben.

Der lobte seinen künftigen Mann für die Zahlen bereits als „erfahrenen Telekomer“, der für den Posten bestens gerüstet sei: „Wir arbeiten bereits lange und eng zusammen“, ließ er erklären. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass er auch in seiner neuen Aufgabe so überzeugen wird wie in den bisherigen.“ Wer auf Illek als Personalvorstand folgt, ist noch nicht entschieden.

Wie erwartet bleibt dagegen Telekom-Chef Timotheus Höttges langfristig an der Spitze von Deutschlands größtem Telefon- und Internetanbieter. Der Aufsichtsrat des Bonner Konzerns verlängerte den Vertrag des 55-Jährigen vorzeitig um fünf Jahre, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Höttges ist seit 2006 im Vorstand, 2014 rückte er an dessen Spitze. Sein Vertrag wäre am 1. Januar 2019 ausgelaufen, nun läuft er bis zum 1. Januar 2024.

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