Turmhäuser Wohnen im 40. Stock

Früher prägten meist Bürohäuser die Skylines vieler deutscher Städte, jetzt sind es Wohnhäuser, die in den Himmel wachsen. In Berlin, in Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt wird jetzt häufiger in die Höhe gebaut.

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Ein zartrosa gefärbter Himmel Quelle: dpa

Doch was den Bewohnern vielleicht einen wunderschönen Blick über die Stadt bietet, ist für andere nicht leicht zu akzeptieren. So kann ein hoher Wohnkomplex die Skyline einer Stadt verändern – historische Kirchtürme könnten in den Schatten der Aufmerksamkeit geraten.

In der bayrischen Landeshauptstadt hatte es zum Thema Bauhöhe vor sechs Jahren sogar einen Bürgerentscheid gegeben. Der Münchener Stadtrat hatte zwei Bürotürme genehmigt, die 148 Meter hoch werden sollten. Doch durch den Bürgerentscheid wurde geregelt: Kein Hochhaus solle höher werden als die Türme der Frauenkirche in der Innenstadt. Seit 2004 bestand das „100 Meter-Hochhaus-Limit“ in München, das jedoch seit 2005 nicht mehr rechtlich bindend war. Mittlerweile mehren sich die Stimmen in der Politik, dass eine höhere Bebauung doch wieder denkbar sei.

50 statt 60 Meter

In Münster wird derzeit auch über Höhe gesprochen – die Maximalhöhe, die zwei in der Planung befindliche Studentenwohnheime haben sollen. Im Einvernehmen mit den Architekten hat sich die Verwaltung auf 50 Meter verständigt, zuvor waren beispielsweise auch 60 Meter im Gespräch. Gebäude müssten sich in die Umgebungsbebauung einfügen, erklärt Heinz Riemann, stellvertretender Leiter des Bauordnungsamtes der Stadt Münster. Noch sind die Pläne in Münster allerdings nicht endgültig abgesegnet.

Vereinzelter Neubau von Hochhäusern

Auch in Düsseldorf soll es für Mieter hoch hinaus gehen. Im Stadtteil Pempelfort soll bald ein 18-stöckiges Wohnhaus gebaut werden, zwei weitere sollen folgen. Geplante Bauhöhe: 55 Meter. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers sprach sich gegenüber RP-Online für den Hochhausneubau in der Landeshauptstadt aus, allerdings nur an vereinzelten Stellen. Bauliche  Fehler aus der Vergangenheit sollten nicht wiederholt werden.

Die Frankfurter Skyline ist gerade wegen der hohen Bankgebäude berühmt geworden. Hier reihen sich der Commerzbank Tower (259 Meter), der Maintower (200 Meter) und der Westend Tower (208 Meter) neben andere hohe Gebäude. Nun sollen in der Mainmetropole auch hohe Gebäude für Wohnzwecke entstehen. Im neuen Europaviertel der Stadt sollen zwei neue Hochhäuser entstehen, die jeweils 60 Meter in die Höhe ragen sollen. Bisher gibt es mit dem 63 Meter hohen "Skylight" in der Innenstadt nur ein reines Wohnhochhaus in Frankfurt.

150 Meter hohe Turmhäuser

Auch in Hamburg wird aktuell kräftig in die Höhe gebaut. Dort entsteht das Quartier Elbbrücken, das mit seinen 150 Meter hohen Turmhäusern den östlichen Eingang zur HafenCity bilden soll. Im Gegensatz zu hohen Gebäuden in Innenstädten, die ein historisches Stadtbild beeinträchtigen können, werden die neuen hohen Gebäude in Hamburg das Stadtbild nicht beeinflussen. Geplant sind drei Turmhäuser mit jeweils 30 bis 40 Stockwerken.

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