Uni Stanford Die Ideenschmiede des Silicon Valley

Fast 5000 Unternehmen wurden bislang von Absolventen der amerikanischen Stanford University gegründet, darunter IT-Giganten wie Google, Cisco oder Hewlett-Packard. Ein Deutscher eifert Ihnen mit einem neuen Bezahlsystem für Handys nach.

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Hoover Tower an der Stanford University

Das Erfolgsgeheimnis des Silicon Valley sind seine Universitäten, allen voran die Eliteschmiede Stanford. Wie ein Magnet zieht sie Wissenschaftler und Unternehmer aus aller Welt an – und wirkt zugleich als überaus fruchtbarer Nährboden für Gründer.

Auf dem Campus, der an die Innenstadt von Palo Alto grenzt, fanden sich nicht nur Googles Gründer, deren Professor für sie den Kontakt zu Andreas Bechtolsheim knüpfte. Der Deutsche, einst selbst in Stanford Mitgründer der soeben an Oracle verkauften Computerfirma Sun Microsystems, schrieb ihnen den ersten 100.000-Dollar-Scheck aus. Auch der Netzwerkgigant Cisco wurde auf dem Campus begründet. Die Schöpfer von Yahoo fanden – dank Stanford-Verbindungen – in der nahe gelegenen Wagniskapitalfirma Sequoia Capital ihren ersten Finanzier.

Stanfords Wirkung als Katalysator für erfolgreiche Geschäftsideen reicht weit zurück. Bis in die Vierzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts, als William Hewlett und David Packard sich in Stanfords Elektroniklabor kennenlernten.

Mehr als 4600 Unternehmen wurden bisher von Stanford-Absolventen gegründet. Viele davon im Silicon Valley.

Das ist das Ergebnis konsequenter Arbeit: Unter anderem hat die Universität eine eigene Abteilung eingerichtet, die Wissenschaftler beim Einreichen von Patenten und bei deren Lizenzieren unterstützt.

Ein Deutscher in Stanford

Und so setzen Studenten und Absolventen selbst in der schlimmsten Arbeitslosigkeit seit dem Bestehen des Silicon Valley – fast zwölf Prozent – auf die inspirierende Wirkung der Uni. Wie Fabian Heilemann. Der Absolvent der Hamburger Bucerius Law School ergatterte als einziger Deutscher unter rund 600 Konkurrenten einen von 70 Plätzen am renommierten Sommerlehrgang der Stanford Graduate School of Business. Er vermittelt Akademikern ohne betriebswirtschaftliche Ausbildung das Rüstzeug für das Gründen und den Aufbau von Unternehmen.

Vier Wochen lang studierte Heilemann Dutzende von Geschäftsplänen, knüpfte Kontakte mit Wagnisfinanzierern und sprach mit Silicon-Valley-Unternehmern. Der Crash-Kurs kostete 9400 Dollar – und brachte doch „unbezahlbare Erfahrungen“, schwärmt der 26-Jährige.

Gemeinsam mit vier Mitstudenten präsentierte er am Ende die Idee, ein Handybezahlsystem für Restaurantbestellungen zu entwickeln. Nach Zuspruch von Wagnisfinanzieren will Heilemann deshalb nach der Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaft nun seine Anwaltskarriere sausen lassen und das Vorhaben ab September mit zwei Kurskollegen, den Ingenieuren James Chen und Logan Wait, umsetzen.

Wo? Natürlich im Valley.

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