Allianz Deutschland Führungswechsel – Knof kommt, Rieß wird Ergo-Chef

Die Allianz Deutschland bekommt einen neuen Chef: Der Aufsichtsrat hat Manfred Knof mit sofortiger Wirkung zum Vorstandsvorsitzenden berufen. Sein Vorgänger Markus Rieß wird indes Chef der Ergo.

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Der bisherige Vorstandsvorsitzende Markus Rieß wird Ergo-Chef. Quelle: dpa

Der Aufsichtsrat der Allianz Deutschland hat in einer Sitzung am Freitagabend Manfred Knof (49) mit sofortiger Wirkung zum Vorstandsvorsitzenden und Nachfolger von Markus Rieß (49) bestellt. Manfred Knof ist seit 1995 für die Allianz-Gruppe tätig, von 2006 bis 2011 war er Vorsitzender der Geschäftsleitung der Allianz Suisse, danach im Vorstand der Allianz Deutschland für das Ressort Betrieb und Schaden zuständig und seit April 2014 Leiter der Business Division Mittel- und Osteuropa in der Allianz SE.

Markus Rieß wird indes Chef der Ergo Versicherungsgruppe und beerbt den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Torsten Oletzky zum 1. Oktober. Zum gleichen Zeitpunkt sei die Berufung in den Vorstand von Munich Re geplant, teilte das Unternehmen am Freitagabend in Düsseldorf mit.

Rieß wurde vergangenes Jahr als Nachfolger für den Posten an der Spitze des Münchener Versicherungsriesen Allianz gehandelt, dessen Deutschlandtochter er seit gut fünf Jahren führte. Doch der ehrgeizige 49-Jährige zog den Kürzeren: Im Herbst ernannte der Aufsichtsrat Oliver Bäte zum neuen Chef der Allianz. In der Branche hatte man daher bereits gemunkelt, dass sich der als ehrgeizig geltende Rieß nach einem neuen Job umsehen könnte.

Ergo-Chef Oletzky scheidet zum Jahresende aus dem Vorstand der Versicherungsgruppe aus. In einem persönlichen Schreiben an seine Mitarbeiter vom Freitag, das dem Handelsblatt vorliegt, erklärte Oletzky diesen Schritt. „Nach 16 extrem intensiven Jahren bei Ergo“ werde er aus persönlichen Gründen den Vorstandsvorsitz zum Jahresende abgeben. Er wolle sich nun „erst einmal deutlich mehr Zeit für das Private nehmen werde, das in den vielen Jahren im Vorstand zwangsläufig manches Mal zu kurz gekommen ist. Was dann kommt, werden wir sehen“.

Langfristige Zukunftspläne habe er bewusst keine gemacht. „Vielleicht wird nicht jeder meine Entscheidung sofort verstehen. Ich habe aber lange darüber nachgedacht und bin mir inzwischen sicher, dass sie für Ergo genauso wie für mich persönlich die richtige ist.“

Oletzky (48) war 2004 in den Vorstand berufen worden. 2008 übernahm er den Vorsitz. Ergo ist die Erstversicherungstochter des weltgrößten Rückversicherers Munich Re. Ergo hatte 2014 die Betragseinnahmen um 0,3 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro gesteigert. Das Konzernergebnis erhöhte sich gegenüber 2013 um gut 42 Prozent auf 620 Millionen Euro.

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