Ergo baut Stellen ab Was hinter dem schmerzhaften Umbau steckt

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Rieß verspricht Unternehmenswachstum

Im September vergangenen Jahres wechselte Rieß von der Allianz in München zur Ergo. Beinahe wie ein Heiland wurde er am Düsseldorfer Victoriaplatz empfangen. Mit ihm, so die Hoffnung vieler Mitarbeiter, werde das Unternehmen, das unter Vorgänger Torsten Oletztky vor allem durch Lustreisen zu ungarischen Thermen Schlagzeilen gemacht hatte, wieder zu neuer Stärke finden. „Eine große und erfolgreiche Versicherung, die aber unter ihrem Potenzial bleibt“, habe er damals vorgefunden, sagt Rieß heute.

So zufrieden sind die Kunden der BU-Versicherer

Dass in Düsseldorf umgebaut, auch gespart werden muss, steht sicherlich außer Zweifel. Die Strukturen im Vertrieb sind viel zu komplex. Auch ist die IT des Unternehmens in weiten Teilen veraltet und muss ersetzt werden. Doch warum Rieß nun neben der Ergo Direkt noch einen eigenen Arm für den reinen Digitalvertrieb von Policen aufbauen will, erschließt sich auf den ersten Blick nicht. Kann das nicht auch unter dem Dach der Ergo Direkt und somit viel wirtschaftlicher stattfinden?

Die wichtigste Frage allerdings lautet: Wo generiert die Ergo in Zukunft ihr Wachstum? Ab 2019, verspricht Rieß, werde das Unternehmen schneller als der Markt wachsen. Zunächst aber ist wohl noch Stagnation angesagt. Im Sachversicherungsgeschäft und in der Krankenversicherung will Rieß um zwei bis vier Prozent wachsen. Der Zuwachs dort dürfte aber durch das Schrumpfen im Geschäft mit Lebensversicherungen aufgefressen werden. Denn hier will die Ergo nach und nach aus dem Geschäft mit klassischen Policen mit Garantiezins aussteigen.

Um gegen Schwergewichte wie Allianz oder die HUK, den Marktführer bei Kfz-Versicherungen, Marktanteile zu erobern, wird Rieß sich eine ganze Reihe neuer attraktiver Produkte überlegen müssen, ähnlich wie sie zuletzt der Marktführer aus München vorgestellt hatte. Und vermutlich wird er zunächst auch versuchen über den Preis zu konkurrieren.

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