Starke Zuwächse in der Vermögensverwaltung sowie der Lebens- und Krankenversicherung haben die Allianz im dritten Quartal angetrieben. In beiden Sparten seien operative Ergebnisverbesserungen von jeweils gut 58 Prozent erzielt worden, teilte Europas größter Versicherer am Freitag mit. Im Kernsegment Schaden/Unfall-Versicherung habe das Plus gut vier Prozent betragen.
Der Dax-Konzern hatte bereits Ende Oktober veröffentlicht, den operativen Quartalsgewinn auf 2,5 (1,9) Milliarden und den Überschuss auf 1,4 Milliarden (258 Millionen) Euro gesteigert zu haben. Die Münchner hatten zudem die Jahresprognose erhöht und rechnen im Tagesgeschäft nun mit mehr als neun Milliarden Euro Gewinn. Daran werde voraussichtlich auch der Hurrikan „Sandy“ nichts ändern, hieß es.
„Im anhaltend schwierigen Marktumfeld für das Lebens- und Krankenversicherungssegment konzentrieren wir uns weiter auf die Qualität unseres Portfolios”, sagte Allianz-Vorstandsmitglied Oliver Bäte. In dieser Woche hatte die Diskussion die Runde gemacht, dass die anhaltend niedrigen Zinsen einige Lebensversicherer in Deutschland gefährden könnten.
Die Bundesregierung sorgt sich um deren Stabilität. In einem Papier des Bundesfinanzministeriums, das dem „Handelsblatt“ vorliegt, wird die Schieflage von Instituten nicht ausgeschlossen. Im Falle einer Inflation bestehe sogar die „Gefahr eines Runs“ - eines Wettlaufs aus den dann unattraktiven Policen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, „dass einzelne Unternehmen künftig in Schwierigkeiten geraten“, heißt es in dem fünfseitigen Protokoll einer Expertenrunde im Finanzministerium.