Versicherungen Der Euro verhagelt der Allianz das Geschäft

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Chancen für die Allianz

Michael Diekmann und Paul Achleitner Quelle: dpa

Auch im Anlagegeschäft hat die Allianz gelitten. Griechische Staatsanleihen habe man auf ein Viertel ihres Nominalwerts abgeschrieben. Damit entspreche man der Einigung von Montag auf ein neues Rettungspaket für den Krisenstaat. „Auch die Beteiligung an Finanzinstituten litt stark“, erklärt Diekmann. Gleichzeitig erhöhte sich die effektive Steuerquote erheblich, weil die Abschreibungen auf Aktienanlagen zu großen Teilen nicht abzugsfähig waren.

Als hoffnungslosen Fall will Diekmann Griechenland indes nicht verstanden wissen. „Ich werde der letzte sei, der den Griechen die Hoffnung nimmt.“ In der Vergangenheit sei er viel in Ostdeutschland unterwegs gewesen. Auch dort habe sich zeitweilig ein hoffnungsloses Bild geboten. „Man muss sich halt anstrengen und sich auch Zeit nehmen“, so Diekmann.

Was die Eurokrise angehe, sei man aus „dem Gröbsten nicht raus“, so der Allianz-Chef. Jetzt komme es darauf an, das Beschlossene umzusetzen. Die Geduld der Kapitalmärkte werde begrenzt sein. „Ich rechne weiter mit Volatilität“, sagt Diekmann.

Aus der Krise ergeben sich für Allianz allerdings auch Chancen. Aufgrund „krisenbedingter Schwächen von lokalen Wettbewerbern ergeben sich neue Gelegenheiten“, so Diekmann. Zu Größeordnungen möglicher Zukäufe will der Allianz-Chef nichts sagen, aber man schaue sich die Gelegenheiten genau an. „Banken kann ich mir nicht vorstellen“, so Diekmann mit Blick auf misslungene Engagements in der Vergangenheit.

Für das laufende Jahr erwartet Allianz ein ähnlich schwieriges Umfeld wie 2011. Diekmann: „Für die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone gehen wir von einem Nullwachstum aus.“ Auch der Zuwachs in den Schwellenländern falle in diesem Jahr langsamer aus. Bei der Schaden- und Unfallversicherung erwarten die Münchner eine leichte Verbesserung. Das operative Ergebnis, glaubt die Allianz-Spitze werde sich in diesem Jahr auf 8,2 Milliarden Euro verbessern.

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