Weltbild-Chef Halff „Es gibt zu viele Buchläden“

Während Carel Halff mit Schließungen etlicher Buchläden rechnet, will er sein Unternehmen zum dritten wichtigen Verkäufer im Internet machen. Außerdem bietet es einen sehr billigen E-Book-Reader an.

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E-Book-Reader werden immer beliebter. Quelle: handelsblatt.com

Weltbild-Chef Carel Halff rechnet mit einer weiteren Bereinigung im deutschen Buchhandel: „Es gibt viel zu viele Läden, da werden noch einige verschwinden, freiwillig oder gezwungenermaßen“, sagte der Manager zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Gespräch mit dem Handelsblatt. Die Augsburger Verlagsgruppe habe auf die sich ändernden Marktbedingungen bereits reagiert, unterstrich Halff: „Wir haben derzeit 449 Läden, es waren einmal 530.“

Immer mehr Kunden würden ihre Bücher übers Internet bestellen, oder gleich E-Books kaufen, so Halff. Neben den US-Konzernen Amazon und Apple will sich Weltbild als dritte Kraft im kräftig wachsenden Internet-Geschäft etablieren. „Wir wollen in dem neuen Geschäft ganz vorne mit dabei sein, deshalb engagieren wir uns da auch so stark. Es gibt in jedem Fall Platz für einen dritten, regionalen Anbieter“, sagte Halff. In diesen Tagen lanciert das Unternehmen einen extrem günstigen E-Book-Reader für unter 60 Euro. Halff: „Für uns ist das ein Mittel zum Zweck, um hinterher Inhalte zu verkaufen. Unsere Erfahrung zeigt, dass sich die Leute sehr schnell E-Books kaufen, wenn sie erstmal einen Reader besitzen.“

Das schwäbische Verlagshaus gehört der katholischen Kirche und erwirtschaftete zuletzt mit 6400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 1,7 Milliarden Euro. Den sogenannten stationären Buchhandel betreibt das Unternehmen bereits seit einigen Jahren zusammen mit der Münchener Familie Hugendubel. Gemeinsam sehen sich die Partner mit einem Marktanteil von 18 Prozent als führender Buchverkäufer in Deutschland.

Im Sommer sei das Geschäft im gesamten deutschen Buchhandel schleppend verlaufen, so Halff. „Auch für uns war das dritte Quartal insgesamt schwierig und wir haben uns nicht komplett abkoppeln können. In einzelnen Bereichen wie dem Online-Geschäft lief es allerdings recht gut.“

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