Zumwinkel-Rücktritt Welle von Ermittlungen in Steuer-Affäre

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Bank Liechtenstein Global Quelle: dpa

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, unter den Verdächtigen sei kein weiterer Vorstand eines Dax-Unternehmens. Diese Information bestätigte Bienioßek nicht.

Laut „SZ“ soll es sich bei den mehreren hundert Verdächtigen eher um „mittelständische Unternehmen und regionale Größen“ handeln. Nach den Worten eines Sprechers von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) wird gegen „sehr viele“ bekannte und weniger bekannte „Leistungsträger“ wegen Steuerflucht nach Liechtenstein ermittelt. Das Ministerium riet Betroffenen zur Selbstanzeige. Dieses Instrument sehe das deutsche Steuerstrafrecht vor.

Zumwinkel wird vorgeworfen, Gelder in einer liechtensteinischen Stiftung versteckt zu haben. Ein Haftbefehl gegen den Postchef war am Donnerstag nach seiner Vernehmung durch die Bochumer Staatsanwaltschaft gegen eine hohe Kaution ausgesetzt worden. Zumwinkel, der fast 18 Jahre an der Spitze der Post stand, galt als einer der angesehensten und mächtigsten deutschen Spitzenmanager. Regulär wäre sein Vertrag Ende des Jahres ausgelaufen. Formal soll der Post-Aufsichtsrat den Rücktritt Zumwinkels am Montag vollziehen.

Neuer Job als Unicef-Chef

Der Ex-Post-Chef soll laut einem Medienbericht Favorit für den Posten des Vorstandsvorsitzenden beim Kinderhilfswerk Unicef gewesen sein. Das berichtet die „Frankfurter Rundschau“ unter Berufung auf Vorstandskreise. Zumwinkel

Nach Informationen des „Handelsblattes“ haben die Fahnder offenbar massenhaft Unterlagen aus der liechtensteinischen LGT-Bank erhalten, die dem Fürstenhaus in Liechtenstein gehört. „Wir haben die ganze Bank geknackt“, sagte ein Ermittler dem „Handelsblatt“. Woher die Datensätze stammen, sei noch nicht klar. Die Daten waren in Deutschland über den Bundesnachrichtendienst an die Bochumer Staatsanwaltschaft gelangt.

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