60 Flugzeuge bestellt Airbus erhält von Emirates Milliardenauftrag

Feier-Laune in Hamburg: Airbus hat den ersten A380 aus dem Werk an der Elbe ausgeliefert. Der Kunde, die Fluggesellschaft Emirates, bekommt noch 57 weitere - und bestellt gleich noch 60 andere Maschinen dazu - ein Milliardenauftrag.

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Arbeiter des Flugzeugherstellers Airbus jubeln in Hamburg-Finkenwerder anlässlich der Übergabe des A380 an die Fluggesellschaft Emirates aus Dubai. Es war nicht der einzige Grund zur Freude. Quelle: ap

HB HAMBURG. Während der ersten A380- Auslieferung im Hamburger Airbus-Werk gab der Chef der arabischen Airline Emirates, Scheich Ahmed bin Saeed Al Maktoum, die Bestellung von 30 A350-Maschinen und 30 Flugzeugen vom Typ A330-300 bekannt. Der Wert des Auftrages belaufe sich auf 13 Milliarden Dollar.

Der Emirates-Chef sagte anlässlich der Übernahme des ersten von 58 bestellten A380-Flugzeugen: "Die Zukunft ist angekommen. wir von Emirates sind stolz, darin eine kleine Rolle spielen zu dürfen." Ausdrücklich bedankte sich seine Hoheit bei den Airbus-Mitarbeitern: "Danke, Sie haben Geschichte geschrieben." Er freue sich besonders, bei dieser Gelegenheit den neuen Großauftrag verkünden zu dürfen.

Die Fluggesellschaft Emirates aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist eine der am schnellsten wachsenden Linien der Welt. Mit 58 Bestellungen des A380 setzt das in Dubai beheimatete Unternehmen auf einen schnellen Ausbau der Passagierkapazitäten. Der Ölreichtum in der Region und geringe Personalkosten begünstigen den Boom. Im Geschäftsjahr 2007/2008 (Stichtag 31. März) wurden 21,2 Millionen Menschen befördert, 3,7 Millionen mehr als im Vorjahr.

Der Umsatz stieg um 32,3 Prozent von 8,1 Milliarden auf 10,8 Milliarden Dollar (6,9 Milliarden Euro). Der Gewinn konnte dabei um 62,1 Prozent erhöht werden und lag mit 1,37 Milliarden Dollar (872 Millionen Euro) weit über dem Ergebnis des Vorjahres, das 844 Millionen Dollar betragen hatte. Aktuell umfasst das Streckennetz 101 Ziele in 61 Ländern.

Über das Drehkreuz Dubai bietet die Gesellschaft Flüge in den Mittleren Osten, nach Afrika, Asien, Indien, Australien und Europa an. Emirates hat derzeit eine Flotte von 117 Flugzeugen. Bis 2010 soll diese - auch mit Hilfe der neuen Airbus-Bestellungen - auf über 150 Flugzeuge erweitert werden. Das Unternehmen hat 35 286 Mitarbeiter, davon 2 100 Piloten aus 83 Ländern.

Der erste Linienflug des neuen A380 soll am 1. August von Dubai nach New York starten. Es ist die erste Maschine, die aus dem Hamburger Werk ausgeliefert wird. Die Arbeitsteilung bei Airbus zwischen Hamburg und Toulouse sieht vor, dass Kunden aus Europa und dem Nahen Osten die A380 in der Hansestadt abholen. Der Stückpreis liegt bei knapp 210 Millionen Euro.

Unterdessen hat sich der Airbus-Betriebsrat zum Thema Verlagerung von Arbeitsplätzen in andere Länder geäußert. Diese wollen die Arbeitnehmervertreter nicht generell ablehnen. Wenn Wachstumsmärkte erschlossen würden, müssten auch Arbeitsplätze in diese Länder gehen, sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Rüdiger Lütjen dem Deutschlandradio. Das gelte aber nicht für Entscheidungen aus Kostengründen: "Wo wir sehr kritisch hinschauen werden, ist die Fragestellung "Immer billiger' und Low-cost-Country", sagte Lütjen und fügte hinzu: "Wir können nur besser, nicht billiger."

Der Arbeitnehmervertreter räumte ein, dass der schwache Dollar die Branche enorm belaste und die Ursache für Maßnahmen und Planungen des Konzerns sei: "Das kann ich dem Management nicht ankreiden." Die Frage sei jedoch, wie sachgerecht mit diesen Entscheidungen umgegangen werde. "Und wir werden darauf achten, dass die Arbeitsplätze in Europa ausgebaut und erhalten bleiben", kündigte Lütjen an.

Den Tag der ersten Auslieferung des Airbus-Riesenflugzeugs A380 aus Deutschland bezeichnete Lütjen als einen "Tag der Freude". Allerdings seien die Auswirkungen der Verzögerungen mit Werkverkäufen und Arbeitsplatzabbau die "bittere Kehrseite der Medaille".

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