UAL und AMR American und United Airlines tief in Verlustzone

Die großen US-Fluggesellschaften American und United sind gegen Ende des vergangenen Jahres noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. United-Mutter UAL verbuchte einen Milliardenverlust, bei American-Airlines-Mutter AMR sind es immerhin 340 Mio. Euro.

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Tief in die Verlustzone geflogen: American Airlines und United Airlines schrieben Ende vergangenen Jahres enorm hohe rote Zahlen. Quelle: ap

HB NEW YORK. Die United-Airlines-Mutter UAL verbuchte allein im Schlussquartal 2008 einen enorm hohen Verlust von 1,3 Mrd. Dollar. AMR, der Mutterkonzern von American Airlines, wies am Mittwoch einen Quartalsverlust von 340 Mio. Dollar aus. Ursachen waren Umsatzrückgänge sowie hohe Abschreibungen unter anderem im Zusammenhang mit den drastisch gefallenen Treibstoffpreisen. UAL will nun weitere 1000 Arbeitsplätze streichen.

Bei American war das Quartalsergebnis nur bedingt mit dem Vorjahresverlust von 69 Mio. Dollar zu vergleichen. Diesmal schlugen Belastungen in Höhe von 126 Mio. Dollar im Zusammenhang mit Kapazitätskürzungen und Stellenabbau zu Buche. Vergangenes Jahr enthielt das Ergebnis einen Gewinn von 114 Mio. Dollar aus einem Verkaufserlös. Der Umsatz sank um 3,8 Prozent auf 5,47 Mrd. Dollar. Die Auslastung ging auf 78,3 Prozent von einem Hoch von 80,2 Prozent vor einem Jahr zurück.

Bei United Airlines führte eine Kombination mehrerer Faktoren zu dem Milliardenverlust. Zum einen fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 9,6 Prozent auf 4,55 Mrd. Dollar. Das war eine Folge des deutlichen Kapazitätsabbaus. Zugleich waren die Treibstoffkosten aber mit 1,8 Mrd. Dollar um 400 Mio. Dollar höher als ein Jahr zuvor. Höhere Abschreibungen erledigten den Rest. Im vierten Quartal 2007 war der Fehlbetrag mit 53 Mio. Dollar noch viel niedriger. Die Auslastung blieb nahezu konstant mit 79,5 Prozent nach 79,8 Prozent vor einem Jahr.

Wie andere Fluggesellschaften hatten auch American und United das Problem, dass die gesunkenen Treibstoffpreise für sie eher zu Belastungen in der Bilanz führen. In der Branche ist es üblich, sich Treibstoff auf mehrere Quartale im voraus mit Termingeschäften zu sichern. Das war auch der Fall als im Sommer die Ölpreise Rekordhöhen erklommen. Anstelle noch weiter zu steigen, schmierten die Rohöl- und damit auch die Kerosinpreise aber angesichts der weltweiten Rezession ab. Dadurch müssen die Fluggesellschaften erstmal weiterhin die hohen vereinbarten Preise zahlen und den Wert der Termingeschäfte abschreiben.

Die US-Fluggesellschaften zittern sich bereits seit Jahren durch eine Krise mit zum Teil gewaltigen Verlusten. Sie bauten massiv Flugverbindungen ab, legten Flugzeuge still und strichen tausende Stellen. (Berichtigung: In der Überschrift wurde das herausgefallene Wort "Airlines" ergänzt.

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