Astra-Zeneca meldet Todesfall Crestor-Patient gestorben

Dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astra-Zeneca drohen große Probleme mit seinem wichtigsten neuen Medikament. Der drittgrößte europäische Arzneimittelherstellers hat Behörden in aller Welt nämlich den Tod eines mit dem Cholesterinsenker Crestor behandelten Patienten gemeldet.

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HB LONDON. Der Tod sei möglicherweise durch die Muskelerkrankung Rhabdomyolyse verursacht worden, sagte ein Astra-Zeneca-Sprecher am Montag in London. Die Umstände des im späteren Jahresverlauf 2004 eingetretenen Todesfalls seien kompliziert gewesen, sagte der Sprecher. Das Unternehmen sei weiterhin der Auffassung, dass das Sicherheitsprofil von Crestor dem anderer Medikamente aus der Klasse der so genannten Statine ähnele. Wo der Todesfall eintrat und welche Crestor-Dosis der Patient oder die Patientin eingenommen hat, sagte er nicht. Nach Astra-Zeneca-Angaben wurde das Medikament weltweit mehr als 14 Mill. Mal verschrieben. Befürchtungen über das Auftreten von schweren Nebenwirkungen lasten auf Crestor und anderen Blutfettsenkern, nachdem der Leverkusener Bayer-Konzern seinen Cholesterinsenker Lipobay 2001 wegen des Verdachts auf Muskelschwäche mit tödlichem Ausgang vom Markt genommen hatte. Schon im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass bei einigen mit Crestor behandelten Patienten die lebensbedrohliche Muskelerkrankung Rhabdomyolyse aufgetreten war. Ein Wissenschaftler der US-Gesundheitsbehörde FDA hatte das Medikament im November als eines von fünf auf dem Markt befindlichen Arzneimitteln genannt, deren Sicherheit genauer beleuchtet werden müsse. Die Astra-Zeneca-Aktie lag am späten Nachmittag an der Londoner Börse leicht mit 0,15 % im Minus bei 1935 Pence.

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