DÜSSELDORF. Mit Volkswagen und dem Pharmahersteller Merck startet morgen die Bilanzsaison. "Das schwache erste Quartal war kein einmaliger Ausrutscher", sagt LBBW-Experte Michael Köhler. In den ersten drei Monaten waren die Gewinne um 42 Prozent eingebrochen.
Ursache waren Milliardenabschreibungen bei Banken und der Vergleich mit dem besten Vorjahresquartal aller Zeiten. Bei den 30 Dax-Konzernen, die mehr als 90 Prozent der Erträge abdecken, fallen die Minuszeichen beim Nettogewinn mit voraussichtlich 22 Prozent diesmal am größten aus.
Den Firmen in der zweiten Reihe winkt dagegen ein Zuwachs von mehr als 40 Prozent. Ursache für die Diskrepanz ist die engere Verflechtung der Großen mit den USA und der schwächeren Weltwirtschaft. Erzielten im Vorjahresquartal noch acht Dax-Firmen Nettogewinne von mehr als einer Mrd. Euro, so dürfte das jetzt nur noch BASF, Eon und den Autoherstellern Daimler und VW gelingen.
Sorgen, dass die Erträge auch im zweiten Halbjahr einbrechen, müssen sich die Unternehmen jedoch kaum machen. Denn schon ab dem dritten Quartal vergleichen sie sich mit deutlich niedrigeren Vorjahreszahlen. Im Herbst war die Immobilienkrise ausgebrochen und hatte die ersten Bankbilanzen verhagelt. Insgesamt dürften die Konzerne 2008 ihre Rekordgewinne vom Vorjahr verteidigen.