BrandIndex Druck auf Computerhersteller wächst

In diesem Jahr stellen sich viele Computerhersteller in Deutschland auf sinkende Absatzzahlen ein. Als Folge dürfte sich der bereits harte Kampf um Marktanteile weiter verschärfen. In diesen Zeiten gewinnt eine klar positionierte Marke an Bedeutung, schreibt Boris Hedde von YouGov Psychonomics.

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03Mar_16_Brandindex

Die Bilanz der Computermesse CebBIT fiel ernüchternd aus: Nicht nur deutlich weniger Aussteller, sondern auch bedeutend weniger Besucher wurden in diesem Jahr gezählt. Auch wenn die Wirtschaftskrise die Hightech-Branchen vermutlich insgesamt weniger stark treffen wird als andere Wirtschaftszweige, wird das Geschäft vor allem für Hersteller von Computersystemen immer härter. Mit neuen Produkten wie zum Beispiel Mini-Notebooks und zusätzlich knapp kalkulierten Preisen kämpfen die Anbieter um neue Kunden.

Doch nicht alle Computermarken können die Verbraucher gleichermaßen begeistern, dies zeigt eine aktuelle Imageanalyse, die mithilfe des Markenmonitors BrandIndex erstellt wurde. Auffallend schwach entwickelten sich demnach unter anderem die Imagewerte des Herstellers Fujitsu Siemens Computers: Im Dezember 2008 befand sich die Marke auf einem Niveau von nur noch etwa 33 BrandIndex-Punkten. Damit hat Fujitsu Siemens Computers innerhalb kurzer Zeit deutlich an Beliebtheit verloren, denn wenige Monate zuvor erreichte das Unternehmen noch deutlich bessere BrandIndex-Werte von rund 42 Punkten.

Siemens Fujitsu profitiert vom deutschem Namen

Zwar stabilisierte sich der gemessene Score im Februar wieder leicht auf durchschnittlich 37 Punkte, allerdings könnte dies in erster Linie mit der erheblich gesteigerten Beliebtheit der deutschen Traditionsmarke Siemens zu tun haben, die im BrandIndex seit einigen Monaten zu beobachten ist. Da aber „Fujitsu Siemens“ nach dem vor kurzem bekannt gewordenen Ausstieg von Siemens bald nur noch „Fujitsu“ heißen dürfte, ist eine erneute Eintrübung der Imagewerte wahrscheinlich.

Anders entwickelte sich das Image der aus Taiwan stammenden Marke Acer: Von 44 BrandIndex-Punkten im September 2008 stiegen die Werte innerhalb der vergangenen Monate um etwa 16 Prozent auf derzeit 51 Punkte. Besonders gut läuft für Acer das Geschäft mit günstigen, kleinen Notebooks.

Apple schneidet in Qualitätswahrnehmung am besten am

Am Beispiel Acer wird deutlich, wie wichtig auch in der PC-Branche eine erfolgreiche Positionierung der eigenen Marke ist. In der Praxis werden sehr häufig die Positionierungsdimensionen Preis und Qualität eingesetzt. Am von den befragten Personen bewerteten Preis-Leistungs-Verhältnis zeigt sich, dass sich Acer erfolgreich als preiswerter Anbieter etablieren konnte. Im Hinblick auf dieses Kriterium schneidet die Marke im Durchschnitt besser ab als alle anderen untersuchten Konkurrenten. Dazu zählen neben Fujitsu Siemens auch Hewlett Packard, Dell, Asus, und Apple.

Eine erfolgreiche Qualitätspositionierung ist hingegen beim amerikanischen Hersteller Apple zu beobachten. Dieser wird zwar hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses vergleichsweise kritisch bewertet, er schneidet in der Qualitätswahrnehmung der Befragten aber am besten ab, auch wenn die Marken Hewlett Packard und Dell in diesem Punkt ebenfalls überzeugen können.

Sehr skeptisch beurteilen die Deutschen die ursprünglich aus China stammende Marke Lenovo: Mit minus 24 Punkten hat die Marke im BrandIndex das schlechteste Image unter den PC-Herstellern. Lenovo hatte vor einigen Jahren die PC-Sparte von IBM übernommen.

Die Analyse basiert auf dem Markenmonitor BrandIndex. Dieses Tool zur Markenführung ermöglicht auf der Grundlage einer täglichen Befragung von 1000 Personen tagesaktuelle Imageanalysen von über 500 Marken aus 20 Branchen.

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