EU verhandelt 2005 über Beitritt mit Kroatien

Nach Slowenien wird Kroatien als zweites Land des ehemaligen Jugoslawiens in die Europäische Union aufgenommen werden. Die EU-Staats- und Regierungschefs beschlossen am Freitag in Brüssel, die Verhandlungen über den Beitritt 2005 zu beginnen.

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HB BRÜSSEL. Kroatien sei ein Rechtsstaat mit einer Marktwirtschaft, hieß es in der Abschlusserklärung des Treffens. Die Gipfelrunde folgte einer Empfehlung der EU-Kommission. Kroatien hatte den Aufnahmeantrag 2003 gestellt. Eine Bedingung für einen Erfolg der Verhandlungen sei aber, dass die Regierung in Zagreb weiter mit dem Internationalen Gerichtshof für Kriegsverbrechen im früheren Jugoslawien zusammenarbeitet und gesuchte Verdächtige auszuliefert. Kroatien hat rund 4,4 Millionen Einwohner und ist seit 1991 unabhängig. Als erster ehemaliger Teil Jugoslawiens trat am 1. Mai Slowenien der EU bei. Einen Beitrittsantrag hat auch das ebenfalls früher zu Jugoslawien gehörende Mazedonien gestellt. Auf einen Termin für Beitrittsverhandlungen muss die Türkei noch warten. Eine Entscheidung soll beim EU-Gipfel im Dezember fallen. Die Staats- und Regierungschefs lobten aber die von der Regierung in Ankara angestoßenen Reformen. Das Land mache Fortschritte, hieß es in der Abschlusserklärung. Die EU-Kommission wird im Herbst berichten, ob die Türkei die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen erfüllt hat. Sollte der Bericht positiv ausfallen, werde die EU unverzüglich entscheiden, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen, hieß es weiter. Die 25 Mitgliedstaaten zeigten sich zufrieden, dass die Beitrittsverhandlungen mit Bulgarien abgeschlossen seien. Bulgarien wird mit Rumänien 2007 der EU beitreten. Die EU stellte bei den Verhandlungen mit der rumänische Regierung spürbare Fortschritte fest.

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