Fraport: Outsourcing und Gehaltskürzungen

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vwd FRANKFURT. Die Fraport AG wird die Abteilung Frachtservice des Geschäftsbereichs Bodenverkehrsdienste in die Tochter Tradeport Frankfurt GmbH verlagern. Von dem konzerninternen Outsourcing seien knapp zehn Prozent der 6.045 Beschäftigten dieser Sparte betroffen, sagte ein Fraport-Sprecher am Montag und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Rundschau“ (Montagausgabe). Wie die Zeitung meldet, werden 570 Fraport-Mitarbeiter an die Tochter verliehen. Mittelfristig soll ihr Gehalt um bis zu 20 Prozent sinken. Als Bedienstete einer neu zu gründenden Beschäftigungsabteilung gehörten sie formal aber weiter zur Fraport AG. Denkbar sei zudem, dass die Mitarbeiter der Beschäftigungsabteilung auch einen variablen Bonus kämen, sobald Tradeport profitabel arbeite, hieß es. Ziel der Verlagerung sei die sofortige Reduzierung der Personalkosten bei der Frachtabfertigung um zehn Prozent. Die rund 570 betroffenen Mitarbeiter müssten dabei einen Rückgang des Nettogehalts von maximal fünf Prozent hinnehmen, sagte der Sprecher. Dies sei auch ein Beschäftigungssicherungsmodell, betonte der Sprecher und fügte hinzu, anders könnte Fraport im Frachtwettbewerb mit den wichtigsten Konkurrenten Lufthansa Cargo, LUG oder Avia-Partner nicht bestehen, ohne Stellen abzubauen. Nach Informationen der „Rundschau“ hat die Fraport AG ihren Marktanteil im Frachtgeschäft der Cargo City Süd kontinuierlich auf 19 von ursprünglich 25 Prozent verringert. Dem Sprecher zufolge ist mittelfristig geplant, das Gehaltsniveau gegenüber dem derzeitigen ver.di-Tarif um 20 Prozent zu senken. Dies entspräche dem Gehaltsniveau des Transport- und Verkehrsgewerbes, dem Tradeport angehört. Die geplante Kostensenkung solle über steuerfreie Zulagen, Einführung der 40-Tage-Woche, Verzicht auf drei Urlaubstage sowie Verzicht auf 50 Prozent der vereinbarten Tariferhöhungen erreicht werden, teilte der Sprecher mit. Zu diesen Maßnahmen liefen derzeit noch Verhandlungen mit dem Betriebsrat, die voraussichtlich im September abgeschlossen sein dürften, hieß es weiter.

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