Trotz Kundenzuwachs Gewinnminus Geschäftsvolumen von Bankhaus Lampe gesunken

Trotz zahlreicher neuer Kunden hat das Düsseldorfer Bankhaus Lampe im vergangenen Jahr weniger Geschäftsvolumen und niedrigere Gewinne verbucht.

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HB DÜSSELDORF. 2004 habe die Privatbank rund 120 Firmen- und 450 Privatkunden gewonnen bei einem Bestand von etwa 1500 Firmen- und 5000 Privatkunden, sagte der Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter, Christian Graf von Bassewitz, am Montag bei der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf. „Die Privatbanken sind attraktiver denn je, ihr Geschäftsmodell passt in die Zeit“, sagte er. Der Start ins Jahr 2005 sei zufrieden stellend verlaufen, er erwarte eine „positive Entwicklung“, prognostizierte von Bassewitz, ohne Einzelheiten zu nennen. Wesentliche Kennziffern von Deutschlands drittgrößter eigenständiger Privatbank nach Sal. Oppenheim und M.M. Warburg entwickelten sich 2004 rückläufig. Grund dafür war in erster Linie eine restriktivere und risikoärmere Kreditvergabe im Vorfeld der strengeren aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen (“Basel II“). „Das war ein gewollter Ablauf, wir haben unsere Risikoanforderungen erhöht“, sagte von Bassewitz. Das Geschäftsvolumen schrumpfte auf 3,144 (Vorjahr: 3,437) Mrd. €, die Bilanzsumme auf 3,015 (3,279) Mrd. €, die Forderungen an Kunden auf 1,091 (1,235) Mrd. €. Die Kundeneinlagen reduzierten sich auf 1,905 (2,156) Mrd. €. Bedingt durch die restriktivere Kreditvergabe schrumpfte der Zinsüberschuss auf 48 (64) Mill. €, das Betriebsergebnis sank auf 25 (45) Mill. €, der Überschuss ging auf 14 (19) Mill. € zurück. 2003 hatte das Bankhaus allerdings durch die Veräußerung seines Anteils an der Depfa Holding für Sondererträge gesorgt. Dank verstärkter Akquisitionen im Privatkundenbereich stieg der Provisionsüberschuss 2004 um zwölf Prozent auf 42 Mill. €. Im Februar hätten die Gesellschafter der Bank, die zu 95 % dem Bielefelder Unternehmer Rudolf August Oetker gehört, die Schließung ihrer Luxemburgischen Tochtergesellschaft Lampebank International S.A. (Lisa) beschlossen, teilte die Bank weiter mit. Das in Luxemburg angesiedelte Privatkundengeschäft mit einem Depotvolumen von „mehreren hundert Mill. €“ werde nun in Zürich gebündelt sagte von Bassewitz. „Die zu erwartenden Zuwächse im Privatkundengeschäft in Luxemburg waren sicherlich endlich“, begründete der Bankier und ließ durchblicken, dass viele Kunden auch mehr Vertrauen in das schweizerische Bankgeheimnis hätten und die höheren regulatorischen Auflagen in Luxemburg scheuten. Ein Verkauf ihrer auf 46,1 % erhöhten Beteiligung an der Aareal Holding Verwaltungsgesellschaft, über die die Lampe-Bank 6,5 % an der Aareal Bank hält, stehe derzeit nicht zur Debatte, unterstrich von Bassewitz. Dagegen halte die Lampe-Bank weiter die Augen offen, wenn es um mögliche Übernahmen interessanter Privatbanken gehe. Es gebe derzeit aber keine konkreten Vorhaben.

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