BrandIndex Internet-Marken: Amazon und Google sehr beliebt

Das Internet ist für viele Branchen ein wichtiger Wachstumstreiber geworden. Die Potenziale des Webs effektiv zu nutzen fällt vielen Unternehmen dennoch schwer. Amazon und Google zeigen wie es geht, schreibt Boris Hedde von YouGovPsychonomics.

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Twitter: Die Beliebtheit des Quelle: dpa

Wenn am Mittwoch die Messe für digitales Marketing dmexco in Köln ihre Tore öffnet, kann die Branche zufrieden auf eine sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung blicken. Aber nicht nur für den Werbesektor hat sich das Internet zu einem essentiellen Geschäftsbereich entwickelt: Seit soziales Netzwerken oder "twittern" für viele Verbraucher so selbstverständlich geworden ist wie Telefonieren, gibt es kaum noch größere Unternehmen, die nicht aktiv im Internet vertreten sind. Doch bei allen Chancen werden nicht selten die hohen Anforderungen, die das Internet an die Markenführung stellt, unterschätzt. So entwickelten sich etwa Auseinandersetzungen mit Bloggern im Falle vieler Anbieter wie der Deutschen Bahn, C&A oder zuletzt dem Sportartikelhersteller Jako zu PR-Desastern.

"eBrands" sind bei Deutschen besonders beliebt

Lernen können die Unternehmen von erfolgreichen Online-Marken: Wie eine aktuelle Imageanalyse auf Basis des Markenmonitors YouGov BrandIndex belegt, sind einige "eBrands" bei den deutschen Verbrauchern äußerst beliebt. So erreichte etwa Google in den vergangenen drei Monaten BrandIndex-Werte von 88 Punkten und gehörte damit sogar zu den beliebtesten und stärksten Marken in Deutschland.

Ähnlich erfolgreich ist Amazon: Im gleichen Zeitraum erreichte der aus den USA stammende Internet-Versandhändler mit seiner Marke durchschnittlich rund 87 BrandIndex-Punkte. Von diesen Werten können die traditionellen deutschen Versandhändler wie Otto, Quelle oder Neckermann nur träumen. Zum Vergleich: Mit derzeit rund 40 BrandIndex-Punkten beurteilen die Verbraucher den Otto Versand wesentlich kritischer. Punkten kann Amazon der BrandIndex-Analyse zufolge nicht nur mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis, auch die Qualitätswahrnehmung der Verbraucher ist ausgesprochen positiv.

Insbesondere im Hinblick auf das vergleichsweise junge Alter der beiden Marken ist das Abschneiden von Google und Amazon beeindruckend, schließlich benötigen andere Unternehmen lange Zeiträume um eine Marke stark zu positionieren. Wie der BrandIndex zeigt, sind allerdings auch erfolgreiche Online-Marken verwundbar: Als im vergangenen Jahr der neue Google-Browser Chrome durch mögliche Datenschutzprobleme für Schlagzeilen sorgte, sackten die Imagewerte deutlich ab.

Ebay schneidet bei den Verbrauchern gut ab

Ohnehin gibt es auch elektronische Marken, die bei den Internetnutzern grundsätzlich weniger beliebt sind. So erreicht die Online-Partnerbörse neu.de im BrandIndex einen sehr schwachen Score von aktuell minus 53 Punkten. Die befragten Verbraucher kritisieren unter anderem das Preis-Leistungs-Verhältnis der Plattform. Im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten im Internet, sind Singlebörsen häufig kostenpflichtig.

Recht erfolgreich, schneidet wiederum die Auktionsplattform Ebay mit im Schnitt 61 BrandIndex-Punkten ab. Dabei scheinen verschiedene Maßnahmen, die Ebay in der Vergangenheit ergriffen hat um die Attraktivität der Plattform zu steigern Wirkung zu zeigen: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Imagewerte von Ebay gestiegen. Zu den Änderungen gehörten eine Umstellung des Bewertungssystems und die Abschaffung von Versandkosten in einigen Kategorien.

Eine ebenfalls positive Entwicklung ist seit Beginn des Jahres bei den Touristikmarken HRS und hotel.de sowie, in schwächerem Ausmaß, bei Expedia zu beobachten. Die Marken liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen und bewegen sich auf einem Niveau von rund 40 BrandIndex-Punkten. Anders ist die Situation beim Suchmaschinenanbieter Yahoo: Das Image des Google-Konkurrenten entwickelt sich tendenziell eher schwächer.

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