1x1 des Business-Plan Kleiner Plan fürs große Geld

Zwischen der Geschäftsidee und ihrer Finanzierung steht der Businessplan. Wagnisfinanzierer, Fördereinrichtungen und Kreditinstitute verlangen ihn, bevor sie investieren oder ein Darlehen geben. Investoren verraten, wie ein solcher Plan aussehen sollte und wie man den Kapitalbedarf ermittelt.

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Wie sollte ein Business-Plan nicht aussehen?

Olaf Jacobi ist Venture Partner bei Target Partners (München) und investiert als Business Angel in Internet- und IT-Startups.

Florian Schweitzer, Partner bei BrainsToVentures: „Sicherlich sollte er nicht einen ganzen Aktenordner füllen. Einen Businessplan mit 120 Seiten liest kein Mensch. 20 Seiten sind gut. Und wir bekommen ihn am liebsten nicht als Print-Produkt, denn so wird das zeitnahe Lesen auf einer Reise unmöglich - und wir sind sehr viel unterwegs. Außerdem sollte der Businessplan den Charakter der Firma und der Autoren wiedergeben; also besser keine Standard-Dokumente ausfüllen.“

Olaf Jacobi, Partner bei Target Partners: „Wichtig für den Unternehmer ist es den Businessplan für sich zu erstellen und nicht für den Investor. Als Venture Capitalist bemerken wir, wenn es sich um einen geschönten Businessplan handelt. Beim Erstellen des Businessplans kommt es durchaus vor, dass sich eine ‚Superidee’ nach der Finanzplanung und der Wettbewerbsanalyse als eine ‚Schnappsidee’ herauskristallisiert.“

Welche formalen Anforderungen sollte ein Businessplan erfüllen?

Olaf Jacobi: „Er sollte klar, übersichtlich und verständlich sein – auch wenn es sich beim Produkt der Gründer um High-Tech handelt. Außerdem sollte er sachlich verfasst und nicht pures Marketing sein.“

Welche Fragen sollte der Businessplan beanworten?

Olaf Jacobi: „Der Businessplan sollte ein aussagekräftiges Executive Summary enthalten, in dem erklärt wird, was das Unternehmen warum, an wen, mit welchem Preis und wie verkaufen möchte. Wie soll das Produkt aussehen? Wo liegt der Kundennutzen?

Und: Der Businessplan sollte eine detaillierte Finanzplanung beinhalten und das Geschäftskonzept und seine Alleinstellungsmerkmale erläutern: Worin besteht die Innovation? Welche sind die Wettbewerbsvorteile?

Der Businessplan sollte ferner über den Entwicklungsstand des Produkts und mögliche Patente Aufschluss geben. Auch eine Marktanalyse sollte im Businessplan enthalten sein, ebenso sollte das Wettbewerbsumfeld dargestellt werden:  Wer sind die Kunden? Wie sieht der Markt aus?

Auch ein Konzept für Marketing und Vertrieb sollten im Businessplan nicht fehlen. Das Team samt Management und deren Schlüsselpersonen müssen im Businessplan vorgestellt werden. Wichtig ist auch die Frage: Gibt es etablierte Persönlichkeiten, die das Startup im Beirat unterstützen?

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