Eine der größten holländischen Versicherungsgruppen, die Achmea, will ihre Patienten in Deutschland operieren lassen und hat deshalb mit neun deutschen Krankenhäusern Kooperationen geschlossen. Grund: Wegen des niederländischen Hausarzt-Modells und der Budgetierung der Fachärzte müssen Patienten bis zu sechs Wochen auf eine Operation warten. Mit den Kooperationen etwa mit dem Uni-Klinikum Münster und dem Zentralkrankenhaus Bremen soll für die Patienten künftig binnen acht Tagen eine Operation im Bereich der Hüft- und Knieendoprothetik sowie des Herzens möglich sein. In Holland ist das auch von der deutschen Regierung als Kostendämpfer bevorzugte Hausarzt-Modell in die Kritik geraten. „Die Hausärzte“, so der Essener Gesundheitsökonom Jürgen Wasem, „erweisen sich als Engpass und erfüllen ihre Lotsenfunktion nicht mehr.“ dhs
Niederlande Kranke nach Deutschland
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