Kinderarbeit und Ausbeutung Nike beendet Zusammenarbeit mit pakistanischem Lieferanten

Nike hat erklärt, keine handgenähten Fußbälle aus Pakistan mehr zu verkaufen. Die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten Saga Sports in Sialkot sei wegen Verstößen gegen soziale Standards beendet worden.

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Der Auftragnehmer habe grobe Verletzungen des Arbeitsrechts nicht behoben, begründete Nike seine Entscheidung. Monatelang habe Nike versucht, die Produktionsbedingungen vor Ort zu verbessern. Der Lieferant seit jedoch nicht einsichtig gewesen, erklärte Nike-Chef Mark Parker. "Er hat ständig unsere Vereinbarungen gebrochen", so Parker. "Vor allem aber hat er seinen Mitarbeitern Schaden zugefügt." Nike störte sich vor allem daran, dass Saga Sports die Arbeiten outsourcte: Die Fußbälle wurden vorwiegend in Privathaushalten zusammengenäht. So hatte der Lieferant keine Kontrolle über die Arbeitsprozesse - es kam zu Kinderarbeit und sozialer Ausbeutung. "Wir waren sehr besorgt über die Arbeitsbedingungen, die wir in den Haushalten sahen", sagte Hannah Jones, Vizepräsident für unternehmerische Verantwortung. Nike gelang es nicht, andere pakistanische Lieferanten zu finden, die die Produktion übernehmen können. "Bis wir neue Kapazitäten aufgebaut haben, werden wir weniger handgenähte Fußbälle im Angebot haben", erklärte Vorstandschef Parker. Gesponserte Sportler seien von der Entscheidung aber nicht betroffen. Das Unternehmen werde auch weiterhin mit mehreren Lieferanten in China und Thailand zusammenarbeiten, die bereits heute einen Großteil der handgenähten Bälle produzieren. Nike wurde in der Vergangenheit immer wieder wegen fragwürdiger Zustände in Produktionsstätten der Dritten Welt angriffen. Das Management des weltgrößten Sportartikelherstellers hofft nun, dass "die Ereignisse in Pakistan zu einem Katalysator für nachhaltige Entwicklung in der Region werden".

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