Hohe Treibstoffkosten United Airlines mit tiefroten Zahlen

Die rekordhohen Treibstoffkosten bescheren amerikanischen Fluggesellschaften rote Zahlen. United Airlines, die Nummer zwei im US-Markt, rauschte in einen Verlust von 537 Mill. Dollar hinein.

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dpa NEW YORK. Die rekordhohen Treibstoffkosten bescheren amerikanischen Fluggesellschaften durch die Bank rote Zahlen. Mit der United-Konzernmutter UAL und der Lufthansa-Beteiligung JetBlue legten am Dienstag zwei weitere Airlines Quartalsverluste vor. Die kleinere JetBlue konnte allerdings das Minus auf nur acht Mill. Dollar von 22 Mill. vor einem Jahr drücken.

United Airlines, die Nummer zwei im US-Markt, rauschte dagegen in einen Verlust von 537 Mill. Dollar hinein und streicht nun rund 1100 Stellen sowie viele Verbindungen. In der vergangenen Woche hatten bereits der Mutterkonzern AMR des bisherigen Marktführers American Airlines und Continental rote Quartalszahlen präsentiert.

Der Lufthansa-Partner United hatte nach einem Insolvenzverfahren 2006 im vergangenen Jahr gerade wieder einen Gewinn eingeflogen, im ersten Quartal 2007 hatte es noch ein Minus von 152 Mill. Dollar gegeben. Der Umsatz legte im abgelaufenen Quartal um knapp acht Prozent auf 4,7 Mrd. Dollar (2,9 Mrd Euro) zu. Der Anstieg der Treibstoffkosten um 618 Mill. Dollar habe das Plus jedoch mehr als aufgefressen.

Beim gehobenen Billigflieger JetBlue stieg der Umsatz um mehr als ein Drittel auf 816 Mill. Dollar (510 Mill. Euro). Die Lufthansa hält knapp 20 Prozent an JetBlue Airways. Angesichts der hohen Kosten und der US-Konjunkturschwäche kappte JetBlue den geplanten Ausbau der Kapazitäten auf ein Plus von maximal fünf Prozent. Zudem kündigte die Airline wie bereits andere US-Anbieter einen Zuschlag für ein zweites Gepäckstück von 20 Dollar an. JetBlue war im Schlussquartal 2007 trotz höherer Umsätze in die Verlustzone geflogen. Im Gesamtjahr hatte die Gesellschaft aber erstmals seit 2004 wieder schwarze Zahlen erreicht.

Mit dem erst vor wenigen Monaten erfolgten Einstieg bei JetBlue will die Lufthansa ihren Passagieren in den USA mehr Anschlussflüge anbieten. JetBlue fliegt neben New York vor allem von Boston und Orlando aus in den Rest der USA und in die Karibik.

Die gesamte US-Luftfahrtbranche leidet unter den hohen Spritkosten und der Konjunkturflaute in den USA. Wegen der prekären Lage hatten Delta Air Lines und Northwest, bislang Nummer drei und fünf in Amerika, erst vergangene Woche ihre Fusion zum weltgrößten Anbieter nach Passagierzahlen verkündet. Aktionäre und Wettbewerbshüter müssen aber noch zustimmen. Als Reaktion verhandelt United laut Berichten mit Continental, der viertgrößten unter den sechs traditionellen US- Fluggesellschaften. Am Mittwoch legen Delta und Northwest ihre Quartalszahlen vor.

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