Vor türkischer Parlamentswahl Wirtschaft wächst nicht so stark wie erhofft

Präsident Recep Tayyip Erdogan will mit einer starken Wirtschaft bei den türkischen Wählern punkten und erhöht vor der Parlamentswahl den Druck auf die Notenbank. Die türkische Wirtschaft spielt da allerdings nicht mit.

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Vor der Parlamentswahl im Juni wollen Erdogan und seine regierende Partei AKP mit einer guten wirtschaftlichen Entwicklung punkten. Quelle: Reuters

Istanbul Wenige Monate vor der Parlamentswahl in der Türkei wächst die Wirtschaft nicht so stark wie von Präsident Recep Tayyip Erdogan erhofft. In den ersten drei Monaten dieses Jahres werde das Wachstum das angepeilte Niveau verfehlen, räumte Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci am Donnerstag ein.

Seiner Schätzung zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt um lediglich etwa 1,5 Prozent steigen. Eine Erholung erwarte er vom zweiten Quartal an. Im vergangenen Jahr habe die Wirtschaftsleistung 2,8 bis drei Prozent zugelegt, fügte der Minister hinzu.

Vor der Parlamentswahl im Juni wollen Erdogan und seine regierende Partei AKP mit einer guten wirtschaftlichen Entwicklung bei den Wählern punkten. Sie haben daher auch den Druck auf die Notenbank erhöht, mit Zinssenkungen die Konjunktur anzukurbeln.

Doch die Währungshüter sperren sich und wollen weiter einen vorsichtigen geldpolitischen Kurs fahren, bis sich die Aussichten auf stabile Preise deutlich verbessert haben.

Auch weil der Druck der Politik Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank nährt, hat die Lira seit Jahresbeginn um mehr als zehn Prozent zum Dollar an Wert verloren. Am Donnerstag drückte zudem die Eskalation im Jemen auf die türkische Währung.

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