Wal-Mart Weltgrößter Einzelhändler schließt Hunderte Filialen

Der Online-Händler Amazon setzt Wal-Mart zu. Der Einzelhandelsgigant will Milliarden ins E-Commerce investieren – und schließt nun mehr als 250 Geschäfte. Der ewige Niedrigpreis zieht nicht mehr.

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Der Einzelhandelsriese schaltet in den Sparmodus. Quelle: ap

Chicago Wal-Mart schließt weltweit 269 Läden. Davon betroffen seien insgesamt etwa 16.000 Mitarbeiter, davon 10.000 in den USA, teilte der weltgrößte Einzelhändler am Freitag kurz vor US-Börseneröffnung mit. Geschlossen würden 115 Läden in Übersee, darunter 60 in Brasilien. Der Vorgang betreffe weniger als ein Prozent der gesamten Ladenfläche und Umsatz des US-Konzerns.

Wal-Mart betrieb zuletzt nach eigenen Angaben weltweit fast 11.600 Filialen und beschäftigte 2,2 Millionen Mitarbeiter. Im kommenden Jahr sollten 240 neue Läden im Ausland eröffnet werden. Wal-Mart-Aktien lagen nach der Ankündigung im vorbörslichen Handel 1,8 Prozent im Minus.

Dem größten US-Einzelhändler sitzt die Konkurrenz von Amazon im Nacken. Das Online-Unternehmen ist nicht nur im Internetgeschäft deutlich größer als Wal-Mart, sondern wächst in diesem Bereich auch schneller. Zum Vergleich: Amazon setzte 2014 im Internet 89 Milliarden Dollar um, während der Riese aus Bentonville nur auf etwas mehr als zwölf Milliarden Dollar kam. Bis Anfang 2017 will Wal-Mart daher zwei Milliarden Dollar in E-Commerce investieren.

Die alte Stärke des Einzelhandelsriesen, der ewige Niedrigpreis, zieht nicht mehr richtig. Walmarts „größter Konkurrent ist online und schert sich nicht um Gewinne“, sagte Brian Yarbrough, Analyst von Edward Jones über Amazon, das seit Jahren zwar stark steigende Umsätze, aber nur minimale Profite ausweist. „Die Preisunterschiede zwischen den Anbietern sind so gering geworden, dass andere Dinge wie Einkaufserlebnis und Annehmlichkeit entscheiden.“

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