Einst war der Silverdome die Spielstätte der Football-Mannschaft Detroit Lions. In den vergangenen zwei Jahren aber geriet er zum Mahnmal für den Abgasskandal bei Volkswagen. Hier sammelte der Konzern Tausende zurückgekaufte Schummel-Diesel: Golfs, Jettas, Passats, Audis. Ein Vergleich mit dem US-Justizministerium hatte das Unternehmen nach dem Diesel-Skandal gezwungen, 2016 das größte Rückkaufprogramm der Autogeschichte zu starten.
Um insgesamt mehr als 382.000 Fahrzeuge lagern zu können, mietete Volkswagen in den USA an 37 Standorten Flächen an. An einem Flugzeugfriedhof in der kalifornischen Wüste etwa, an einem Atomkraftwerk südwestlich von Seattle, am Hafen von Baltimore – und eben am Silverdome. Doch Satellitenbilder, die die WirtschaftsWoche in Kooperation mit LiveEO ausgewertet hat, zeigen: Seit einigen Monaten leeren sich die Parkplätze stark. Viele Halden sind inzwischen entweder zu einem großen Teil oder komplett geräumt.
Wohin die Autos verschwunden sind, haben die Recherchen der WirtschaftsWoche ebenfalls ergeben: So hat Volkswagen inzwischen mehr als 102.000 der Alt-Diesel verschrotten lassen. Weitere 261.000 Fahrzeuge will der Konzern umgerüstet wieder an den Markt bringen. Dafür arbeitet er beispielsweise mit Auktionshäusern zusammen, die die Wagen an Händler versteigern.