FMS Staat steigt bei HRE-Nachfolger Pfandbriefbank aus

Der Bankenrettungsfonds FMS hat seine restliche Beteiligung an dem Münchner Immobilienfinanzierer für 48 Millionen Euro über die Börse verkauft.

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Von 80 Prozent der Anteile an der ppb hatte sich der Staat schon 2015 bei deren Börsengang getrennt, 2018 verkaufte er weitere 16,5 Prozent. Quelle: dpa

13 Jahre nach der Rettung der Hypo Real Estate in der Finanzkrise ist deren Nachfolge-Institut Deutsche Pfandbriefbank (pbb) wieder ganz in privater Hand. Der staatliche deutsche Bankenrettungsfonds FMS hat seine restliche Beteiligung von 3,5 Prozent an dem Münchner Immobilienfinanzierer über die Börse verkauft, wie die Deutsche Finanzagentur am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Der bereits im August angekündigte Verkauf der Anteile, der sich über drei Monate hinzog, habe 48 Millionen Euro eingebracht. Insgesamt hat der FMS seit 2015 mehr als 2,5 Milliarden Euro mit der Privatisierung des Instituts eingenommen - mehr als die 2,3 Milliarden, die 2008/09 als Kapitalspritze allein an die heutige pbb geflossen waren.

„Die Rechnung dieser Stabilisierungsmaßnahme geht für beide Seiten auf. Die pbb konnte sich als ein stabiles und profitables Unternehmen am Markt etablieren und der FMS schließt ein Kapitel der Finanzmarktstabilisierung mit einem erfreulichen Saldo für den Steuerzahler ab“, sagte die Geschäftsführerin der Finanzagentur, Jutta Dönges. Finanzstaatssekretär Jörg Kukies sprach von einem „sehr guten Ende“ der Rettungsmaßnahme. Von 80 Prozent der Anteile an der pbb hatte sich der Staat schon 2015 bei deren Börsengang getrennt, 2018 verkaufte er weitere 16,5 Prozent.

Insgesamt fällt die finanzielle Zwischenbilanz der Bankenrettung in Deutschland aber bisher negativ aus. Bis Ende 2020 sind beim Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) Verluste von 23,3 Milliarden Euro aufgelaufen. Die Beteiligung von 15,6 Prozent an der Commerzbank etwa ist nur noch einen Bruchteil des Kaufpreises wert. Eine Fusion mit der Deutschen Bank, die dem Staat einen Ausweg eröffnet hätte, war gescheitert.

Vorstandschef Manfred Knof hofft trotzdem auf einen Ausstieg des Staates: „Als private Bank glauben wir, dass es natürlich besser ist, wenn wir später auch unabhängig sind und wenn auch irgendwann mal der Staat sicherlich wieder raus geht.“

In die Hypo Real Estate (HRE), die sich am überhitzten Immobilienmarkt verhoben hatte, hatte der Bund insgesamt 9,8 Milliarden Euro frisches Kapital gesteckt. Mit 7,6 Milliarden Euro steht der FMS noch im Feuer. Die Abwicklung der Bestände dürfte sich noch Jahre hinziehen.

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