Immobilien-Investor Adler Group sieht sich entlastet – KPMG stellt aber Mängel fest

Bauprojekt in Berlin Quelle: imago images

Die KPMG konnte keine Beweise für systematischen Betrug bei der Adler-Gruppe gefunden. Bei der Abwicklung einiger Transaktionen konnten jedoch Mängel festgestellt werden.

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Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hat in einer Sonderuntersuchung nicht alle Vorwürfe des britischen Leerverkäufers Fraser Perring gegen den Immobilien-Investor Adler Group widerlegen können. Vom Vorwurf systematischer betrügerischer Transaktionen sieht sich die Adler Group aber nach eigenen Angaben durch den Bericht entlastet.

Die KPMG Forensic habe Adler den finalen Bericht über die Ergebnisse der umfassenden Sonderuntersuchung zu den Vorwürfen von Viceroy Research LLC vorgelegt, teilte Adler am späten Donnerstagabend mit. KPMG Forensic habe dabei keine Beweise dafür gefunden, dass es „systematisch betrügerische oder die Gesellschaft ausplündernde Transaktionen mit angeblich nahestehenden Personen gegeben hat“, teilte das Unternehmen weiter mit. „Allerdings hat KPMG Forensic in der Dokumentation und in der Abwicklung einiger Transaktionen Mängel festgestellt“, hieß es. Die Adler Group kündigte an, den KPMG-Bericht am Freitag auf ihrer Internet-Seite veröffentlichen zu wollen.

von Melanie Bergermann, Volker ter Haseborg, Sascha Zastiral

Der britische Leerverkäufer Fraser Perring hatte dem Konzern im vergangenen Jahr unter anderem Täuschung und finanzielle Falschdarstellung vorgeworfen. Ein Netzwerk habe von Transaktionen zulasten von Aktionären und Anleihegläubigern profitiert, bei der Bewertung von Immobilien gebe es Mängel. Die Adler Group hatte in der Folge die KPMG eingeschaltet. Sie hatte auch mit Blick auf die KPMG-Untersuchung die Veröffentlichung ihres Jahresabschlusses für 2021 verschoben. Die Finanzaufsicht BaFin führt bei der Adler Group zudem ein sogenanntes Bilanzkontrollverfahren durch.

Adler war im vergangenen Jahr auch durch Investoren unter Druck geraten, die eine aus ihrer Sicht zu hohe Verschuldung der Adler Group kritisiert hatten. Adler hatte sich daraufhin von großen Immobilien-Paketen getrennt, die an die LEG Immobilien und den US-Finanzinvestor KKR gingen. Zugriff auf Adler-Aktien hat der deutsche Branchenprimus Vonovia . Der Wohnungskonzern hält rund 20,5 Prozent der Aktien des kriselnden Immobilien-Investors.

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