Kassenlose Gesellschaft Wie auch auf dem Land alle jederzeit einkaufen gehen können

Das Düsseldorfer Start-up Typy will die Handelswelt mit Hightechläden ohne Personal erobern. Quelle: dpa

Ein Düsseldorfer Start-up will die Handelswelt mit Hightechläden ohne Personal erobern. Auch auf dem Land könnten Automatenfilialen künftig die Fahrt zum Supermarkt ersetzen – und helfen, Versorgungsprobleme zu lösen. Teil 9 von „Nächster Halt: Aufbruch“, unserer Serie zur Bundestagswahl.

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Dieser Artikel ist Teil unserer Serie zur Bundestagswahl 2021. Wir folgen der längsten IC-Strecke Deutschlands – vom Südwesten bis in den Nordosten. Nächster Halt: Aufbruch – Fahrt durch eine unterschätzte Republik

Ein Besuch im Supermarkt gleicht normalerweise einem wahren Parcours durch die Produkte: Dutzende Nudelsorten stapeln sich in den Regalen, dazu noch mehr Fertigsaucen. Die Auslagen bieten gerade für nicht an Marken gebundene Menschen fast zu viel Auswahl an Konservendosen, Weinflaschen und Schokoladentafeln. Und die Tiefkühltruhen sind voll mit Pizzen. Wer den Düsseldorfer Typy-Store betritt, sieht davon: nichts. Hinter den automatischen Schiebetüren gibt es nur eine Kaffeestation und große Bildschirme – keine Kasse, keine Einkaufswagen, keine Mitarbeiter.

Bestellt und bezahlt wird ausschließlich mit einer Anwendung fürs Telefon. Nach ihrer Bestellung erhalten Kunden einen QR-Code, den sie am Terminal gegenüber der Kaffeemaschine einscannen können. Hinter den Kulissen sucht dann ein Roboter die Waren zusammen. Wenig später werden die Einkäufe direkt zum Kunden an die Abholstation geliefert.

Rund 750 Artikel, Lebensmittel und andere Waren, bietet das System, darunter in Kooperation mit einem Gastronomen auch frische Salate, Bowls und belegte Brote. Damit richtet sich der Automatenladen zunächst vor allem an ein städtisches Publikum – an Büroarbeiter und Nachtschwärmer, die sich im Typy-Standort im Düsseldorfer Medienhafen in der Mittagszeit oder nach Ladenschluss verpflegen wollen. Grundsätzlich könnten solche unbemannten Mini-Märkte aber auch Versorgungsprobleme auf dem Land lindern, sagt Maximilian Grönemeyer, Mitgründer des Projekts und Co-Gesellschafter des Start-ups Campo Two im Videointerview mit der WirtschaftsWoche. 

Nächster Halt: Aufbruch

Fahrt durch eine unterschätzte Republik

#btw2021


Das bestätigen Wettbewerber wie die hessische Supermarktkette Tegut, die den eigenen Ministore Teo ohne Personal konzipiert hat. Auch die Experten des Paderborner Unternehmens Latebird, das in technisch hochgerüsteten Containerboxen ein ähnliches System wie Typy verbaut, sehen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Die automatisierten Shops seien für Standorte in der Stadt ebenso geeignet „wie für ländliche Regionen, oder sogar für Festivals und andere Großveranstaltungen“, sagt Latebird-Geschäftsleiter Alexander Burghardt.

Ist das der Supermarkt der Zukunft?

Wie das Konzept von Typy funktioniert und welches Lieblingsprodukt Mitgründer Grönemeyer kauft, sehen Sie im Video.

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