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Sustainable Impact Award „Es gibt viele Nachhaltigkeits-Helden im Mittelstand“

Der Versicherer Generali will nicht nur selbst nachhaltiger wirtschaften, sondern auch Mittelständlern helfen, dieses Ziel zu erreichen. Wie beides gelingen soll, erklärt Lucia Silva, Global Head of Sustainability.

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Lucia Silva verantwortet seit 2015 die Nachhaltigkeitsstrategie der Generali-Versicherungsgruppe. Sie sitzt außerdem im Vorstand der Generali Stiftung „The Human Safety Net“, die Flüchtlinge und andere Menschen in Krisensituationen unterstützt. Quelle: Sergio Oliverio

Nachhaltiges Handeln ist eine der großen Herausforderungen, denen sich Unternehmen heutzutage gegenübersehen. Es liegt auf der Hand, dass dies in Branchen wie der Autoindustrie oder der Energiewirtschaft vor allem den Abschied von fossilen Energieträgern bedeutet. Aber was bedeutet nachhaltiges Handeln für die Versicherungsbranche?
Tatsächlich kann eine Versicherungsgesellschaft beim Thema Nachhaltigkeit viel bewirken, sowohl durch ihre Investitionen als auch durch ihre Versicherungslösungen. Um nur einige Zahlen zu nennen: Die Versicherungsbranche ist der größte institutionelle Investor in Europa mit einem Portfolio von mehr als 10 Billionen Euro. Sie deckt Risiken in Höhe von mehr als 1,2 Billionen Euro ab und zahlt rund 2,8 Milliarden Euro pro Tag an Forderungen aus. Daher kann die Branche ein Wegbereiter sein für nachhaltige Geschäftsfelder und Technologien, aber auch für Verhaltensweisen, die sich positiv auf die Umwelt und die Menschen auswirken. Zudem dürfen wir die Rolle der Versicherungsunternehmen als Arbeitgeber nicht außer Acht lassen: In Europa beschäftigen sie mehr als 950.000 Mitarbeiter.

Lucia Silva im Interview

Um die ökologische Nachhaltigkeit unternehmerischer Aktivitäten transparenter zu machen, führt die Europäische Union eine neue Taxonomie, also ein Klassifizierungssystem für alle Akteure des Finanzsystems ein. Es verpflichtet auch Versicherungsunternehmen, über nachhaltige Umsatzerlöse, Kapitalaufwendungen und Betriebsausgaben zu berichten. Wie beurteilen Sie diesen Vorstoß?
Ich denke, die neuen Regeln schaffen gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen in Europa. Zudem bieten sie einen Anreiz, im Rahmen der grünen Transformation miteinander zu konkurrieren.

Was bedeuten diese neuen Regeln für den Versicherer Generali?
Für uns stellen sie keine große Veränderung dar. Ökologisch und sozial nachhaltige Investitionen ebenso wie Produkte waren bereits Teil unserer 2018 vorgestellten Unternehmensstrategie. Mit unserer neuen Strategie, die wir im Dezember 2021 eingeführt haben, haben wir uns erneut dazu verpflichtet. Wir sind auch bereits seit längerer Zeit bestrebt, unsere diesbezüglichen Aktivitäten durch Kennzahlen messbar zu machen.

Ausgezeichnet für nachhaltiges Wirtschaften: Das waren die Preisträger des von WirtschaftsWoche und Generali ausgelobten Sustainable Impact Award 2021 in den Kategorien SME EnterPrize und NewComer. Quelle: PR/Uta Wagner

Zu Generalis Kunden gehören viele Mittelständler. Was bedeuten die EU-Vorgaben für sie?
Ich denke, dass die neuen Regeln hier enorme Auswirkungen haben werden. Denn ich bin mir nicht sicher, ob kleine und mittlere Unternehmen (KMU) derzeit in der Lage sind, die komplexen Anforderungen zu erfüllen. Zugleich stellen diese für KMU allerdings auch eine Chance dar, ihre Transformation hin zu einer ökologischeren Art des Wirtschaftens zu beschleunigen.

Sie erwähnten, dass nachhaltiges Wirtschaften integraler Bestandteil von Generalis Unternehmensstrategie ist. Wie sieht Ihre Nachhaltigkeitsstrategie konkret aus?
Mit unserer Strategie „Lifetime Partner 24: Driving Growth“ haben wir uns als Investor dazu verpflichtet, den CO2-Fußabdruck unserer Investitionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Wir gehören einem Zusammenschluss von Versicherern mit dem gleichen Ziel an und werden zu diesem Zweck bis 2025 bis zu 9,5 Milliarden Euro investieren. Weitere 3,5 Milliarden Euro werden in den europäischen Aufbauplan der EU fließen. Grundsätze der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit wollen wir künftig bei all unsere Investment-Entscheidungen berücksichtigen. Aber wir konzentrieren uns auch auf unsere Produkte und haben uns verpflichtet, nachhaltigere Versicherungslösungen auch für kleine und mittlere Unternehmen zu entwickeln – ein sehr wichtiges Ziel für uns. Als Arbeitgeber engagieren wir uns bei Themen wie Vielfalt, Inklusion und Umschulung, aber auch beim verantwortungsbewussten Umgang mit neuen Arbeitsweisen. Und zu guter Letzt haben wir eine großartige Initiative namens Human Safety Net gestartet. Damit wollen wir die Schwächsten in der Gesellschaft unterstützen, Flüchtlinge beispielsweise – und wir ermutigen unsere Angestellten, dies auf ehrenamtlicher Basis ebenfalls zu tun.

Die wichtigsten Fakten rund um den Sustainable Impact Award

Mit dem SME EnterPrize rief Generali im vergangenen Jahr einen Award ins Leben, um nachhaltig agierenden Mittelständlern in sieben europäischen Ländern eine Bühne zu bieten. Warum ist das wichtig?
Die ganze Debatte über Nachhaltigkeit richtete sich in der Vergangenheit vor allem an große Unternehmen. Aber wenn wir wollen, dass Europa sich in dieser Hinsicht zum Positiven verändert, müssen wir auch KMU einbeziehen. Unsere Initiative soll helfen, besser zu verstehen, was nachhaltiges Wirtschaften für kleine und mittlere Unternehmen bedeutet. Zudem soll sie die Möglichkeiten und Hindernisse einer solchen Transformation in den Blickpunkt rücken. Für Mittelständler wollen wir ein lebenslanger Partner sein, der sie auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften unterstützt.

Welche Erfahrungen sammelten Sie bei der ersten Ausgabe der Veranstaltung?
Wir erfuhren großes Interesse von Institutionen auf europäischer Ebene und auch auf Länderebene. Und wir stellten fest, dass es bereits viele Beispiele für Nachhaltigkeitshelden im Mittelstand gibt: Unternehmer, die Vorbilder für diejenigen sein können, die ihren Übergang zu nachhaltigen Geschäftsmodellen beschleunigen möchten.

Die deutsche Ausgabe des SME EnterPrize trägt den Namen Sustainable Impact Award, den Preis verleiht Generali gemeinsam mit der WirtschaftsWoche. Was sind Ihre Erwartungen an die diesjährige Veranstaltung?
Wir hoffen, noch mehr kleine und mittlere Unternehmen zu erreichen, weil wir der Meinung sind, dass dies eine Gelegenheit für alle ist, beim Thema Nachhaltigkeit voranzukommen. Deshalb haben wir zum Beispiel den Online-Bewerbungsprozess vereinfacht. Wir wollen aber nicht nur die nachhaltigsten Unternehmen belohnen, wir wollen auch lernen. Aus diesem Grund veröffentlichen wir Forschungsergebnisse darüber, wie nachhaltiges Wirtschaften Rentabilität und Mitarbeiterbindung in kleinen und mittleren Unternehmen positiv beeinflussen kann. Wir hoffen, damit eine Debatte anzuregen. Letztlich ist unser Ziel, ein Ökosystem zu schaffen, das nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht und unterstützt – ganz im Sinne einer lebenslangen Partnerschaft mit den Unternehmen.

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